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25. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2007)

10.01. bis 13.01.2007, St. Anton am Arlberg

Zugsurfer – 10 Fälle von Starkstromverletzungen bei Jugendlichen

Meeting Abstract

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  • M. Shirin - Universitätsklinik für Chirurgie/Klinische Abteilung für Wiederherstellende u. Plastische Chirurgie, Medizinische Universität Wien
  • L.-P. Kamolz - Universitätsklinik für Chirurgie/Klinische Abteilung für Wiederherstellende u. Plastische Chirurgie, Medizinische Universität Wien
  • M. Frey - Universitätsklinik für Chirurgie/Klinische Abteilung für Wiederherstellende u. Plastische Chirurgie, Medizinische Universität Wien

DAV 2007. 25. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. St. Anton am Arlberg, 10.-13.01.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc07dav26

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dav2007/07dav26.shtml

Published: June 25, 2008

© 2008 Shirin et al.
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Einleitung: Es handelt sich um Jugendliche die durch das Klettern auf Zugwaggons direkt oder indirekt (Lichtbogen) in den Hochspannungskreislauf gelangen.

Methodik: Es wurde eine retrospektive Untersuchung durchgeführt; die Datenerhebung erfolgte durch Information aus den Krankengeschichten und mittels telefonischer Rücksprache. Es wurde die Stromein- und Austrittslokalisation, Amputationsrate, Fasziotomierate, Neurologische Störungen und Blutparameter (CK, Myoglobin, CRP und Laktat) zum Zeitpunkt der Aufnahme und im Verlauf analysiert. Weiters wurde die Dauer des stationären Aufenthaltes, die Anzahl der Operationen und der dem Unfall folgende berufliche Werdegang erhoben.

Ergebnisse: Es waren 10 (9x männlich, 1x weiblich) Jugendliche mit einem Durchschnittsalter von 18,6 Jahren (14–21 Jahre) im Zeitraum von 1995 bis 2006 die im Großraum Wien auf Zugwaggons geklettert waren und dabei direkt durch Kontakt oder indirekt durch Lichtbogen in den Hochspannungsstrom gelangt sind. Im Durchschnitt waren 46,8% (37–75%) der Körperoberfläche verbrannt. 1/10 (10%) Patient starb 6 Tage nach Unfall an Multiorganversagen. 8/10 (80%) wurden fasziotomiert. Bei 6/10 (60%) kam es zu einer oder mehren Amputationen.

Schlussfolgerung: Diese Art von Verletzungen stellen einen gravierenden Einschnitt in die Körperintegrität dar. Trotz Fasziotomie kann in vielen Fällen eine Amputation nicht verhindert werden.