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25. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2007)

10.01. bis 13.01.2007, St. Anton am Arlberg

Therapie Brandverletzter beim Großschadensereignis

Meeting Abstract

  • corresponding author H.L. Haller - UKH Linz der AUVA
  • A. Deixler - UKH Linz der AUVA
  • M. Ponschab - UKH Linz der AUVA
  • R. Schmidhammer - UKH Linz der AUVA
  • C. Haller - UKH Linz der AUVA

DAV 2007. 25. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. St. Anton am Arlberg, 10.-13.01.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc07dav20

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Published: June 25, 2008

© 2008 Haller et al.
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Durch Großschadensereignisse und Katastrophen der letzten Zeit – wie der Diskothekenbrand in Göteborg 1998 mit 63 Toten und 213 Verletzten, die Katastrophe von Enschede 2000 mit 22 Toten und 1000 Verwundeten, die Attacke auf das World Trade Center 2001 mit 2819 Toten und einer nicht näher beschriebenen Zahl von Verletzten, oder der Diskothekenbrand in Volendam 2001 mit 203 hospitalisierten Patienten – ist das Szenario des Großschadensereignisses mit Brandverletzten wieder in den allgemeinen Mittelpunkt des Interesses gerückt.

In allen Großschadensfällen mit Brandverletzten ist mit gravierenden Problemen durch Behinderung und Ausfall der Kommunikation sowohl der Einsatzkräfte untereinander als auch mit den Leitstellen und Spitälern zu rechnen. Somit lässt sich aller Voraussicht nach eine Übersicht über die tatsächlichen Opferzahlen und die notwendigen Behandlungsmaßnahmen erst verspätet erreichen. Das normale Schema einer zentralen Verletztensammelstelle kann unter den gegebenen Bedingungen nur in Ausnahmefällen verwirklicht werden. Mehrere, oft nicht koordinierte Stellen erfüllen in der Praxis die Aufgabe der Ersttriage und Erstversorgung. Diese Stellen werden von einem Anteil der Verletzten umgangen. Somit entsteht die Notwendigkeit einer zweiten Auffangebene für die Patienten, welche die Erstversorgung auf der Basis von ATLS- und AMSB-Standards zu komplettieren hat und Ausgangsbasis für die Verlegung in Brandverletztenzentren nach Erreichen einer Übersicht darstellen muss. Diese Triage erfordert eine hohe Erfahrung und ist daher durch entsprechende Spezialisten durchzuführen. Die dem Unfallort nächstliegenden Krankenhäuser werden von Selbsteinweisern überschwemmt und können somit nicht für die Versorgung Schwerverletzter zur Verfügung stehen, daher muss eine zweite Ebene unter Außerachtlassen dieser Häuser entstehen. Dringliche Fälle sollen in eher nahe liegende Krankenhäuser der zweiten Ebene eingeliefert werden, nicht dringliche in eher entfernte. Die definitive Versorgung des Schwerbrandverletzten hat bei Bedarf in einem entsprechenden Zentrum zu erfolgen, wobei nationale Grenzen keine Rolle spielen dürfen.