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15. Workshop der gmds-Arbeitsgruppe "Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (CBT)" und des GMA-Ausschusses "Neue Medien"

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung, Kompetenzbereich eLearning

06.04. - 08.04.2011, Berlin

Evaluationsergebnisse zur filmischen Darstellung und zum filmischen Assessment in einer digitalen Lernumgebung bei der Vermittlung von Kompetenzen in der Arzt-Patienten-Kommunikation

Meeting Abstract

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. 15. Workshop der AG Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (AG CBT) und des GMA-Ausschusses "Neue Medien in der Medizinischen Ausbildung". Witten, 07.-08.04.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11cbt08

doi: 10.3205/11cbt08, urn:nbn:de:0183-11cbt083

Published: April 4, 2011

© 2011 Töpper et al.
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Text

Fragestellung: Wie ist der Einsatz von Filmen zur Vermittlung von Kommunikationskompetenzen in der Medizinerausbildung realisierbar und wie wird dieser von Studierenden bewertet? Dies wurde in einer Studie im BMBF-Projekt „Profkom“ erhoben; [1] darüber hinaus wurde evaluiert, in wie weit das mithilfe der digitalen Lernumgebung erworbene Wissen zur Arzt-Patienten-Kommunikation ebenfalls filmisch überprüfbar ist. Zum ersten Mal wurden dazu digitale, filmische Key Feature (KF)-Fälle [2] genutzt und die Studierenden zu deren Verwendung befragt.

Methoden: 18 Studierende der Universität Witten/Herdecke (9 Frauen; 9 Männer) nahmen im Dezember 2010 an einem Blended-Learning Kommunikationstraining teil. Der theoretische Input in Form eines allgemeinen Gesprächsführungsmodells (GFK) und des Modells zur Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF) [3] wurden durch eine digitale Lernumgebung mit filmischen Inhalten vermittelt. Dieser Input wurde durch Rollenspiele geübt und anschließend der Wissenserwerb in einem digitalen Assessment mit textuellen, auditiven und filmischen KF geprüft.

Ergebnisse: In einem Evaluationsbericht über das Kommunikationstraining gaben 14 von 17 Studierenden an, dass sie den Einsatz von Film als KF den anderen Formen bevorzugen. Das ist insofern ein bemerkenswertes Ergebnis, da die ursprüngliche Form von geschriebenen KF im Vergleich zu den neuartigen filmischen KF von den Prüflingen schlechter bewertet wird.

Neben diesen evaluativen Daten zeigt sich, dass die Studierenden die filmischen KF (M = 2.65, SD = 0.54) am besten beantworten konnten, gefolgt von den textuellen (M = 2.12, SD = 0.98) und auditiven (M = 1.38, SD = 0.54) KF-Fragen.

Schlussfolgerung: Wenn Wissen in filmischer Form vermittelt wird, sollte der Erwerb dieses Wissens auch in filmischer Form gemessen werden. Man entkräftet so den Vorwurf eines Medienbruchs zwischen Medium zur Vermittlung und Medium zum Assessment. Insbesondere bei der Vermittlung verbaler und nonverbaler Kommunikationsinhalte ist die filmische Vermittlung zudem ein geeignete Methode, um die vielschichtigen Aspekte von Kommunikation darzustellen. Dieser mediale und inhaltliche Zusammenhang zeigt sich praktisch bei der Vermittlung von Kompetenzen in der Arzt-Patienten-Kommunikation. Dies betrifft sowohl die Evaluation als auch die Leistungsüberprüfung.


Literatur

1.
Töpper J, Zupanic M, Karsten G, Gartmeier M, Fischer MR. Digitale Lehr-Lernfilme mit korrekten und fehlerhaften Beispielen bei der Vermittlung von Kommunikationskompetenzen für Medizinstudierende. Publikation BDP/AFW-Fachtagung; 2010.
2.
Page G, Bordage G. The Medical Council of Canada's key features project: a more valid written examination of clinical decision-making skills. Acad Med. 1995;70(2):104-10. DOI: 10.1097/00001888-199502000-00012 External link
3.
Bieber C, Loh A, Ringel N, Eich W, Härter M. Patientenbeteiligung bei medizinischen Entscheidungen: Manual zur Partizipativen Entscheidungsfindung. 2007.