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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

01.12. - 02.12.2017, Berlin

Outcome und Stellenwert der interventionellen Nachsorge nach Trabekulektomie

Meeting Abstract

  • Sandra Kroll - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann
  • S. Zarmas - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann
  • S. Nincke - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann
  • A. Liekfeld - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017. Berlin, 01.-02.12.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17bbag52

doi: 10.3205/17bbag52, urn:nbn:de:0183-17bbag525

Published: November 24, 2017

© 2017 Kroll et al.
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Text

Hintergrund: Die Trabekulektomie hat das Ziel der Drucksenkung, im Optimalfall mit der Möglichkeit des kompletten Verzichts auf eine zusätzliche medikamentöse Therapie. Postoperative Interventionen einschließlich subkonjunktivaler Medikamentengaben sind dazu in der Lage, die Funktionstüchtigkeit des Sickerkissens zu erhalten, angewandt unmittelbar postoperativ, aber auch noch nach Monaten oder Jahren nach Primäreingriff.

Methode: In unserer retrospektiven Datenauswertung wurden die Ergebnisse von 123 Patienten, die innerhalb von 4 Jahren einen fistulierenden Eingriff erhielten, untersucht. Unsere Datenanalyse umfasste die Anzahl, den Zeitpunkt sowie die Art der Interventionen und deren Auswirkung auf das erreichte Druckniveau zu den verschiedenen Zeiten des Follow-up.

Ergebnisse: Initial erhielten innerhalb der ersten postoperativen Wochen 102 (89%) Patienten subkonjunktivale Medikamentengaben, 15 von 123 (13%) Patienten erhielten einen unmittelbaren Folgeeingriff. Im weiteren Follow-up wurden insgesamt 63 von 123 (51%) der Patienten mittels subkonjunktivaler Medikamenteneingaben und/oder Folgeeingriffen behandelt. 38 von 123 (30%) der Patienten erhielten innerhalb der ersten 2 postoperativen Monate, 23 von 119 (19%) innerhalb des 3.-6. postoperativen Monats, 15 von 74 (20%) innerhalb des 7.-12. postoperativen Monats sowie 10 von 87 (12%) nach 12 Monaten und darüber hinaus postoperativ (erneut) subkonjunktivale Medikamenteninjektionen. 7 von 123 (5,69%) aller Patienten erhielten ein Needling oder eine Sickerkissenrevision innerhalb der ersten 3 postoperativen Monate, 2 von 120 (1,67 %) bis zum 6. postoperativen Monat und 7 von 74 (9,46 %) bis zum 12. postoperativen Monat sowie 4 von 87 (4,6%) nach 12 Monaten und darüber hinaus. Unter den Patienten, die eine Intervention erhielten, ließ sich dadurch eine 25%ige Drucksenkung im Zeitraum bis 6 Monate sowie um 11% im Zeitraum bis 12 Monate und nach über 12 Monaten ein unveränderter IOD von im Mittel 16 mmHg (3-30 mmHg) erreichen. Hierbei waren 92% aller Patienten, die eine Intervention erhielten, frei von antiglaukomatöser Lokaltherapie.

Schlussfolgerung: Ergänzende, das Sickerkissen modulierende oder reaktivierende Interventionen können auch im späteren Verlauf zu einer ausreichenden Drucksenkung führen, auch ohne zusätzliche medikamentöse Lokaltherapie. Daher sollte bei Druckanstieg und/oder Zeichen des Sickerkisssenversagens vor erneuter Augentropfen-Applikation zunächst eine interventionelle Therapie erwogen werden.