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Analyse der Veränderungen nach Makulapeeling bei epiretinaler Gliose durch automatisierte OCT-Segmentierung aller Netzhautschichten
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Published: | November 24, 2017 |
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Hintergrund: Das ERM/ILM-Peeling ist die Methode der Wahl zur Behandlung der Deformationen der Makulaschichten durch epiretinale Gliose. Mithilfe der automatisierten Segmentierung der Makulaaufnahmen des Spectralis-OCTs (Heidelberg Engineering) sollen die Veränderungen der einzelnen Netzhautschichten nach Peeling analysiert und in Bezug zu Metmorphopsien und den Visusverlauf gesetzt werden.
Methoden: In einer retrospektiven Untersuchung wurden die SD-OCT-Bilder von 10 Kontrollen und 30 Patienten ausgewertet, die wegen symptomatischer epiretinaler Gliose mit 25G-ppV und ERM/ILM-Peeling behandelt wurden. Die präoperativ, 3 Monate und 6 Monate postoperativ aufgenommenen OCT-Scans der parazentralen Zone (10°) wurden mithilfe automatisierter Segmentierung bezüglich des Schichtvolumens und der maximalen Dicke analysiert. Bei groben Fehlern in der Schichterkennung erfolgte eine manuelle Korrektur. Die statistische Analyse der Schichtdickenveränderungen sowie der Korrelationen mit den Amslertest und dem bestkorrigierten Visus logMAR wurden mit dem Student’s t-test und der Pearson Korrelation berechnet.
Ergebnisse: Der bestkorrigierte Visus LogMAR verbesserte sich von 0.44±0,29 präoperativ auf 0,15±0,16 6 Monate postoperativ. Im Amsler Test gaben 64% der Patienten postoperativ keine Metamorphopsien mehr an. In über 80% erfolgte eine manuelle Korrektur der Segmentierung. Das Volumen der Netzhaut der parazentralen Zone nahm von 3,2±0,8qmm auf 2,77±0,3qmm signifikant ab (p<0,01). Präoperativ am stärksten im gegenüber der Kontrollgruppe verändert war die INL (innere Körnerschicht) und die IPL (innere plexiforme Schicht) in Volumen und zentraler Dicke (p<0,01). Die PR (Photorezeptorschicht) und die RPE (retinales Pigmentepithel) waren präoperativ am wenigsten verändert. Die INL, IPL, OPL (äußere plexiforme Schicht) und ONL (äußere Körnerschicht) normalisierten sich signifikant durch das ERM/ILM-peeling (p<0,05). Der LogMAR korrelierte mit der Dickenänderung der Gesamtnetzhaut (p<0,001) und der INL und IPL (Pearson-Korrelation , p<0,01). Der Amsler-Test korrelierte mit den Volumina der INL, IPL und der zentralen Dicke der ONL.
Schlussfolgerungen: Die Segmentierung der Netzhautschichten ermöglicht es, die postoperative Reorganisation der einzelnen Netzhautschichten zu quantifizieren. Die funktionellen Störungen ließen sich v.a. der INL, IPL und ONL zuzuordnen.