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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

01.12. - 02.12.2017, Berlin

Kann man die anti-VEGF Therapien noch verbessern? Anti-PDGF Kombination zeigt keinen Vorteil gegenüber anti-VEGF alleine. Welche Auswirkung hat das auf eine mögliche (Kombinations-)Therapie mit Angiopoietin-2 Inhibitoren?

Meeting Abstract

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  • Antonia M. Joussen - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum/Charité Campus Benjamin Franklin
  • O. Zeitz - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum/Charité Campus Benjamin Franklin

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017. Berlin, 01.-02.12.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17bbag30

doi: 10.3205/17bbag30, urn:nbn:de:0183-17bbag309

Published: November 24, 2017

© 2017 Joussen et al.
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Kombinationstehrapien zielen auf eine Ergänzung und Erweiterung der anti-Angiogenen und anti-Ödematösen Wirkung von VEGF Inhibitoren. Während anti-VEGF in erster Linie auf immature frühe Gefäße wirkt, wird PDGF Inhibitoren wird eine anti-angiogene Wirkung auf reifere Gefäße zugeschrieben. Daher - so die Vermutung - sollten sich die sub-retinalen Membranen vollständiger als mit anti-VEGF alleine zurückbilden und durch Wiederherstellung der anatomischen Integrität das funktionelle Ergebnis verbessert werden. Während der Gefäßentstehung (Angiogenese) entsteht durch exzessives Wachstum ein initialer unreifer endothelialer Plexus. Dabei handelt es sich um ein homogenes Netzwerk aus endothelialen Zellschläuchen. Im Anschluss findet ein Umbau, das sog. „Remodelling“ des Plexus zu einem Netzwerk aus reifen Gefäßen statt. Durch die Sekretion von PDGF-BB aus Endothelzellen erfolgt die Rekrutierung von PDGF-ß-Rezeptor-positiven Perizyten. Die Perizyten sind in der Retina dabei der vorherrschende Zelltyp, welcher den PDGF-ß-Rezeptor exprimiert. Fovista (Ophthotec, Novartis) ist ein anti-PDGF, das in der Kombination mit Lucentis (anti-VEGF) bei feuchter AMD intravitreal appliziert wurde. Zwei Phase III Studien haben den primären Endpunkt der Überlegenheit der Kombinationstherapie über die VEGF Monotherapie nicht erreicht. Die Studie mit REGN2176-3, einem anderen PDGF Inhibitor (https://www.clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02418754?term=aflibercept+regeneron&recrs=abdefghim&cond=AMD&draw=2&rank=8) zeigte ebenfalls ein negatives Ergebnis. Die Ergebnisse der Studien werden vorgestellt und mögliche Erklärungsmechanismen basierend auf der Pathophysiologie der AMD Läsionen und der Wirkungsweise erläutert. Aktuell werden Studien zur Kombinationstherapie mit Angiopoietin-2 Inhibitoren sowohl für die diabetische Retinopathie als auch für die AMD durchgeführt. Da Angiopoietine wie PDGF die Perizyteninteraktion beeinflußen werden Einsatzmöglichkeiten und Erwartungen an den klinischen Nutzen bei der diabetischen Retinopathie sowie der AMD diskutiert.