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Veränderung der Schichtdicken der pRNFL und des Ganglienzellkomplexes im Glaukom-OCT durch Phakoemulsifikation?
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Published: | November 24, 2017 |
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Hintergrund: Nachdem wir wiederholt eine vorübergehende Schichtdickenzunahme der peripapillären retinalen Nervenfaserschicht (pRNFL) und des Ganglienzellkomplexes (GCC) im Glaukom-OCT postoperativ (po) nach einer drucksenkenden Operation beobachtet hatten, waren wir daran interessiert zu untersuchen, ob auch nach Phakoemulsifikation eine Schichtdickenänderung im Glaukom-OCT zu beobachten ist.
Methoden: Bei 28 Phakoemulsifikationen mit HKL-Implantation wurde prä- und po (unmittelbar nach der OP, 1.po Tag, eine Woche und einen Monat po) mit dem SD-OCT die Dicke der pRNFL, des GCC bestimmt und auf Zeichen eines zystoiden Makulaödems geachtet.
Ergebnisse: Wir messen direkt po und am 1. po Tag eine im Median dünnere pRNFL- und GCC-Dicke (direkt po pRNFL –4µm; GCC –3µm; 1. po Tag pRNFL –3,5 µm; GCC –0,5 µm); nach 4 Wochen messen wir überwiegend eine Dickenzunahme (pRNFL im Median +4 µm; GCC +5,5µm). Besonders unmittelbar po als auch am 1. po Tag ist die OCT-Untersuchung teilweise aufgrund verminderter Qualität nur eingeschränkt beurteilbar. In keinem Fall fanden wir Zeichen eines zystoiden Makulaödems.
Schlussfolgerungen: Auch nach Phakoemulsifikation kommt es postoperativ häufig zu einer Dickenänderung der pRNFL und des GCC. Die initiale Dickenabnahme könnte durch den während der Phakoemulsifikation deutlich erhöhten Augeninnendruck bedingt sein, die danach folgende Dickenzunahme könnte evtl. Ausdruck eines subklinischen Makulaödems sein (wobei wir jedoch im OCT kein Makulaödem erkennen konnten). Die Möglichkeit postoperativer Schichtdickenänderungen sollte bei der Auswertung von Verlaufsbeurteilungen mit dem Glaukom-OCT berücksichtigt werden. Die Ursache der Schichtdickenänderung soll durch weitere Untersuchungen eingegrenzt werden.