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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

01.12. - 02.12.2017, Berlin

Vergleich einer torischen Intraokularinse mit limbal relaxierenden Inzisionen zur Korrektur geringgradiger kornealer Astigmatismen im Langzeitverlauf

Meeting Abstract

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  • Nora Schulze - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann
  • S. Nincke - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann
  • A. Liekfeld - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017. Berlin, 01.-02.12.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17bbag03

doi: 10.3205/17bbag03, urn:nbn:de:0183-17bbag038

Published: November 24, 2017

© 2017 Schulze et al.
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Hintergrund: In dieser intra-individuellen Untersuchung wurden im Rahmen der Kataraktoperation ein geringgradiger Astigmatismus entweder mittels Implantation einer torischen Intraokularlinse (tIOL) oder mittels limbal relaxierender Inzisionen (LRI) korrigiert. Ziel dieser Studie ist der Vergleich der Astigmatismus-Korrektur-Genauigkeit sowie der postoperativen funktionellen Ergebnisse und der möglichen induzierten Aberrationen im Langzeitverlauf (3-5 Jahre).

Methode: Die prospektive Studie umfasst 10 Augenpaare (20 Augen) mit einem präoperativen Astigmatismus zwischen 1 und 2 Dioptrien (dpt), wobei ein Auge die tIOL (Tecnis Toric ZCT, AMO) erhielt, in das Partnerauge eine monofokale IOL (Tecnis monofokal ZCB00, AMO) implantiert wurde und mittels LRI die Astigmatismuskorrektur vorgenommen wurde. 3 und 12 Monate, sowie 3-5 Jahre postoperativ wurden Visus, Refraktion, Kontrastsehen, Nachtfahrtauglichkeit und Gesamt-Aberration der Hornhaut erfasst.

Ergebnisse: Nach 3-5 Jahren wurde in der tIOL-Gruppe ein Rest-Astigmatismus von 0,5 dpt (Median) und in der LRI–Gruppe von 1,25 dpt (Median) ermittelt. Die tIOL zeigten eine hohe Rotationsstabilität mit einer mittleren Abweichung von 4,5°. Der unkorrigierte Visus lag im Median bei 0,7 (Min. 0,5; Max. 1,1) (tIOL-Gruppe) bzw. bei 0,6 (Min. 0,32; Max. 1,0) (LRI-Gruppe), der best-korrigierte Visus bei 1,0 (1,0; 1,2) bzw. 1,0 (0,63; 1,2). Die Werte zeigten in der LRI-Gruppe im Vergleich zu den 3- und 12-Monats-Ergebnissen eine Regression. Kontrastvisus und Mesoptometer-Messungen waren ohne signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Die Gesamt-Aberration (RMS in µm) (Median) lag für eine 4-mm-Pupille bei 0,17 (0,10; 0,23) (tIOL-Gruppe) bzw. 0,24 (0,09; 0,3) (LRI-Gruppe), für eine 6-mm-Pupille bei 0,54 (0,37; 0,7) bzw. 0,88 (0,38; 0,36).

Schlussfolgerung: Im Anwendungsbereich von geringen kornealen Astigmatismen (1–2 dpt) scheinen die tIOL’s den LRI’s in den funktionellen Ergebnissen erst im Langzeitverlauf bei einer Regressionstendenz der LRI’s überlegen zu sein.