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Experimentelle Analyse von kochleärer Mikrozirkulation und Hörfunktion nach akuter Lärmschädigung des Innenohres
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Published: | September 21, 2011 |
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Einleitung: Lärmexposition kann die kochleäre Mikrozirkulation beeinträchtigen und die Hörschwelle erhöhen, wobei die genauen pathophysiologischen Zusammenhänge noch unklar sind. Es war Ziel der vorliegenden Untersuchung, ein neues tierexperimentelles Modell zur Analyse von kochleärer Mikrozirkulation und Hörfunktion nach akuter Lärmschädigung zu etablieren.
Material und Methoden: Nach Messung von normalen Hörschwellen bei narkotisierten Meerschweinchen (n=6 pro Gruppe) mittels Hirnstammaudiometrie (Zeitpunkt 0 min) wurden beide Ohren lärmexponiert (106 dB SPL, 30 min). Kontrolltiere wurden keinem Lärm ausgesetzt. Die kochleäre Mikrozirkulation wurde nach intravenöser Applikation von Fluoreszenzmarkern und chirurgischer Präparation der Stria vascularis eines Ohres mittels In vivo-Fluoreszenzmikroskopie untersucht. Hörschwellenmessungen wurden auf dem kontralateralen Ohr mittels Hirnstammaudiometrie durchgeführt.
Ergebnisse: Die Gefäßdurchmesser in der Endstrombahn wurden in beiden Versuchsgruppen nicht beeinflusst. Im Gegensatz zur Kontollgruppe wurden aber durch die Lärmeinwirkung die Erythrozytenfließgeschwindigkeit (Beobachtungsende 210 min: –44,5 3,4) und der segmentale Blutvolumenfluss signifikant reduziert. Ausschließlich nach akuter Lärmschädigung erhöhte sich die Hörschwelle signifikant (Beobachtungsende 210 min: +45,0 4,5 dB SPL).
Fazit: Mit Hilfe dieses standardisierten Schädigungsmodells ist es möglich, die Effekte von Therapieansätzen, die auf eine Verbesserung der Innenohrmikrozirkulation zielen, mit hoher zeitlicher Auflösung und unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Hörfunktion zu messen.