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Untersuchungen zum Sprachverstehen und zu kognitiven Fähigkeiten im Alter
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Published: | August 25, 2010 |
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Hintergrund: Ältere Personen berichten häufig über Probleme beim Sprachverstehen insbesondere in komplexen Kommunikationssituationen. Neben Hörstörungen können hierbei Einschränkungen kognitiver Leistungen eine Rolle spielen.
Methoden: Mit 10 normalhörenden jüngeren Personen und 12 älteren Personen mit besonders gutem Hörvermögen wurden auf Basis des Oldenburger und Göttinger Satztests Sprachverständlichkeitsmessungen in unterschiedlich komplexen akustischen Situationen (stationäres und fluktuierendes Rauschen, Sprachmaskierer, konkurrierende Sätze) durchgeführt. Zur Beurteilung der kognitiven Fähigkeiten kamen zwei häufig verwendete neuro-psychologische Tests, der Mini Mental Status Test (MMST) und der DemTect zum Einsatz.
Ergebnisse: Die älteren Probanden wiesen trotz vergleichbaren tonaudiometrischen Befunden in fast allen Messungen schlechtere Sprachverständlichkeitsergebnisse auf als die jüngeren Personen. Besonders große Unterschiede zeigten sich bei Verwendung von fluktuierenden Maskierern und konkurrierenden Sprechern. Es ergaben sich z.T. signifikante Korrelationen zu Befunden der beiden neuro-psychologischen Tests.
Schlussfolgerung: Ältere Personen weisen in komplexen akustischen Situationen schlechteres Sprachverstehen als jüngere Personen auf. Unterschiede im Sprachverstehen sind teilweise auf kognitive Leistungen zurückzuführen. Bei Betrachtung einzelner Aufgaben aus den neuropsychologischen Tests zeigte sich, dass insbesondere das Arbeitsgedächtnis eine wichtige Rolle zu spielen scheint.