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GMS Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

ISSN 1860-9171

E-Learning in der Medizin

Editorial

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  • corresponding author Martin Haag - Universität Heidelberg und HS Heilbronn, Studiengang Medizinische Informatik, Heilbronn, Deutschland
  • author Wolfgang Köpcke - Universität Münster, Institut für Med. Informatik und Biomathematik, Münster, Deutschland

GMS Med Inform Biom Epidemiol 2006;2(3):Doc29

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/mibe/2006-2/mibe000048.shtml

Published: November 23, 2006

© 2006 Haag et al.
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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

durch die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Lehr- und Lernsysteme kann die Medizinische Informatik einen wichtigen Beitrag für die Aus-, Weiter- und Fortbildung von Medizinern leisten. Getrieben durch das Engagement E-Learning-begeisterter Dozenten und Medizin-Informatiker sowie finanziert durch Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene, aber auch durch die Hochschulen, wurden und wird eine Vielzahl von Projekten durchgeführt. Erfreulicherweise stehen deshalb mittlerweile eine große Zahl von attraktiven Lehr-/Lernsystemen für viele medizinische Fachgebiete zur Verfügung. Die Arbeitsgruppe „Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (CBT)“ der gmds hat dabei stets versucht, die Erstellung und curriculare Integration qualitativ hochwertiger Systeme zu unterstützen. So wurden z.B. frühzeitig Qualitätskriterien für elektronische Publikationen in der Medizin [1] veröffentlicht und es fanden bisher 10 Workshops [2] statt, auf denen Entwickler und Anwender von Lehr-/Lernsystemen Erfahrungen austauschen und neue Ansätze diskutieren konnten. Zum Erfahrungsaustausch und als Anregung für die eigene Arbeit soll auch dieses eMIBE-Heft zum Thema „E-Learning in der Medizin“ einen Beitrag leisten. Erfreulicherweise traf der Call-for-Papers der CBT-AG auf große Resonanz, so dass nach der Begutachtung 20 Artikel zu verschiedensten Aspekten des Themas „E-Learning in der Medizin“ in dieses Heft aufgenommen werden konnten.

Die ersten drei Arbeiten von Leven et al., Vollmar et al. und Spreckelsen et al. setzen sich mit Status und Herausforderungen von E-Learning in der Medizin auseinander. Danach folgen Arbeiten zum Vorgehen bei der Durchführung von E-Learning-Projekten an Hochschulen (Pahlke et al.), zur Auswahl und Einführung einer E-Learning-Plattform (Wollatz et al.), zur Bereitstellung von Materialien im Internet für die Vorlesungsnachbereitung (Schauf et al.), zu online-Bilddatenbanken in der medizinischen Lehre (Kammerer et al.) sowie zur Auswahl eines Lehr-/Lernsystems für die Biometrie (Muche et al.). Die Arbeiten von Holzer et al. und Hörnlein et al. beschäftigen sich mit der Verschlagwortung und Suche von/nach medizinischen Inhalten sowie der Reduzierung der Komplexität von Benutzeroberflächen bei medizinischen Trainingssystemen. Danach folgen Arbeiten von Linder et al., Krammer et al., Bott et al. und Boeker et al., deren Fokus auf der Darstellung neuer Ansätze und Konzepte bei der Erstellung von Lehr-/Lernsystemen liegt. Die Beiträge von Wagner et al. sowie Matthies et al. zeigen, wie E-Learning-Angebote erfolgreich in medizinische Curricula integriert werden konnten. Den Abschluss des Heftes bilden drei Arbeiten von Rotthoff et al., Heid et al. und Sütterlin et al. zum Themenkomplex elektronisches Prüfen. Dieses Thema spielt seit der letzten Änderung der ärztlichen Approbationsordnung eine zunehmend größere Rolle, nicht nur weil man sich dadurch eine Zeitersparnis bei der Prüfungsdurchführung verspricht, sondern auch weil dadurch neuartige Prüfungsformen, wie z.B. fallbasierte oder formative Prüfungen, erst praktikabel werden.

Überregionale Kooperationen und die Bündelung der Kräfte sind nach dem Auslaufen vieler großer Förderprogramme mehr denn je erforderlich und unverzichtbar, um die notwendige Integration von E-Learning in die Medizinerausbildung wirkungsvoll voranzutreiben. Die CBT-AG der gmds bietet sich hierfür als ideale Plattform an. Wir laden sie deshalb ein, aktiv in der AG mitzuarbeiten, denn „das Leben der gmds findet in den Arbeits- und Projektgruppen statt!“, wie ein ehemaliger gmds-Präsident vortrefflich formuliert hat.


Literatur

1.
Schulz S, et al. Qualitätskriterien für Elektronische Publikationen in der Medizin. Informatik, Biometrie und Epidemiologie in Medizin und Biologie. 2001;31(4),153-66. (siehe auch: www.imbi.uni-freiburg.de/medinf/gmdsqc/)
2.
Hompage der gmds-AG "Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (CBT)". http://www.mi.hs-heilbronn.de/gmds-cbt --> Veröffentlichungen