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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Medizinhistorische Quellen an Wiener Universitäten

Medical historical sources at Viennese universities

Editorial

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  • corresponding author Bruno Bauer - Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Wien, Österreich

GMS Med Bibl Inf 2017;17(1-2):Doc01

doi: 10.3205/mbi000380, urn:nbn:de:0183-mbi0003804

Published: September 21, 2017

© 2017 Bauer.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Die aktuelle Ausgabe 1-2/2017 von GMS Medizin – Bibliothek – Information ist dem Thema „Medizinhistorische Quellen an Wiener Universitäten“ gewidmet. Verfasst wurden die Beiträge der Schwerpunktausgabe von Zuzana Ráczová (Historisches Archiv der Veterinärmedizinischen Universität Wien), Harald Albrecht (Medizinhistorische Bestände der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien: Die neun historischen Bibliotheken an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin mit Beispielen aus den Beständen) und Walter Mentzel (Medizinhistorische Bestände der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien: Virtuelle Bibliotheken an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin: Eine Spurensuche).

Weiters bringt die aktuelle Ausgabe von GMS Medizin – Bibliothek – Information Beiträge von Henriette Senst und Katharina Heldt (Die Rolle der Bibliothek im Forschungszyklus am Beispiel der Bibliothek des RKI. Ein Praxisbericht), Marta Nadraga (Universitätsbibliotheken in der Ukraine), Bruno Bauer (Medizinbibliothekarische Bibliografie 2016; 7. Treffen des AGMB-Arbeitskreises österreichischer Medizinbibliothekarinnen und -bibliothekare (AGMB.AT) an der Vetmeduni Wien am 15. Mai 2017) und Iris Reimann (Aus der AGMB).

Schlüsselwörter: Medizinhistorische Quellen, Wien, Universitätsbibliotheken, Historisches Archiv der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, Editorial

Abstract

The focus of the current issue 1-2/2017 of GMS Medizin – Bibliothek – Information is on “Medical historic sources at Viennese universities”. The authors in this issue are Zuzana Ráczová (Historical Archive of the University of Veterinary Medicine Vienna), Harald Albrecht (Medical historic stock of the University Library of the Medical University of Vienna: Nine historic libraries at the Branch Library for Medical History with examples of their stocks) and Walter Mentzel (Medical historic stock of the University Library of the Medical University of Vienna. Virtual libraries at the Branch Library for Medical History: Search of evidence).

Furthermore this focus issue features articles by Henriette Senst and Katharina Heldt (The role of the library in the research lifecycle using the example of the Robert Koch Institute’s library. A field report), Marta Nadraga (Medical university libraries in Ukraine), Bruno Bauer (The Medical Librarian’s Bibliography 2016; 7th meeting of the AGMB working group of Austrian medical librarians (AGMB.AT) at the University of Veterinary Medicine Vienna on May 15th 2017) and Iris Reimann (German MLA News).

Keywords: medical historic sources, Vienna, university libraries, Historical Archive of the University of Veterinary Medicine Vienna, University Library oft he Medical University Vienna, editorial


Medizinhistorische Quellen an Wiener Universitäten

Nachdem bereits Ausgabe 1-2/2012 von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION dem Thema „Medizinhistorische Literatur“ gewidmet worden war [1], steht – im Hinblick auf die bevorstehende AGMB Jahrestagung 2017 an der Universitätsbibliothek der Veterinärmedizinischen Universität Wien – auch mit der vorliegenden Schwerpunktausgabe 1–2/2017 von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION ein verwandtes Thema im Fokus: „Medizinhistorische Quellen an Wiener Universitäten“:

  • Zuzana RÁCZOVÁ schreibt in ihrem Beitrag „Historisches Archiv der Veterinärmedizinischen Universität Wien“ über die Entwicklung und die Bestände, über Nutzung und Projekte des Archivs der 1765 unter Kaiserin Maria Theresia gegründeten Veterinärmedizinischen Universität Wien. Vorgestellt werden auch die aktuellen Projekte, die sich auf die Archivbestände stützten: von der Aufarbeitung der NS-Zeit, die im Rahmen eines vom FWF geförderten Projektes über „Die Tierärztliche Hochschule im Nationalsozialismus“ betrieben wird, bis zur NS-Provenienzforschung der Universitätsbibliothek, die dem Ziel dient, im Kontext der NS-Zeit unrechtmäßige erworbene Bücher im Bibliotheksbestand zu identifizieren und an die rechtmäßigen Eigentümerinnen und Eigentümer bzw. deren Erbinnen und Erben zu restituieren (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2017-17/mbi000388.shtml).
  • „Medizinhistorische Bestände der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien: Die neun historischen Bibliotheken an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin mit Beispielen aus den Beständen“ – zu diesem Thema hat Harald ALBRECHT einen Beitrag verfasst. Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, eine Abteilung der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, stellt mit einem Bestand von zirka einer halben Million Bänden, der im Josephinum untergebracht ist, die größte medizinhistorische Bibliothek in Österreich dar. Dieser Bestand gliedert sich in neun historische Bibliotheken. Ergänzend zu deren Beschreibung wird jeweils ein besonders interessantes Beispiel aus den Beständen der Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, der Historischen Dissertations-Bibliothek, der Josephinische Bibliotheken, der Neuburger Lesky Bibliothek, der Obersteiner Bibliothek, der Rara Bibliothek, der Reuter Bibliothek, der Separata Bibliothek und der Wolf Bibliothek vorgestellt (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2017-17/mbi000386.shtml).
  • Ergänzend dazu stellt Walter MENTZEL unter dem Titel „Medizinhistorische Bestände der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien: Virtuelle Bibliotheken an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin: Eine Spurensuche“ die bisherigen Rechercheergebnisse vor, die im Zuge der Ausweitung der NS-Provenienzforschung auf alle zu eruierenden Vorbesitzerinnen und Vorbesitzer der medizinhistorischen Bestände an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin ermittelt werden konnten. Beispielhaft dargestellt werden das „Ärztliche Lesezimmer im AKH Wien“, die Bibliothek der ältesten medizinischen Ärztevertretung „Doctoren-Collegium“, die Privatbibliothek der Wiener Ärztefamilie Lederer, die Privatbibliothek des Psychoanalytikers Wilhelm Stekel sowie die Sammlung des NS-Medizinhistorikers und zwischen 1940 und 1945 am Institut für Geschichte der Medizin amtierenden Direktors Fritz Lejeune. Beschrieben werden historische Sammlungen bzw. deren noch vorhandene Restbestände, die heute verstreut in den Beständen der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin untergebracht sind, die Umstände, unter denen diese Medien ins Josephinum eingebracht worden sind, Institutionen oder Personen, die als Vorbesitzer fungiert haben, sowie Provenienzmerkmale, an denen diese Sammlungen „virtuell“ rekonstruiert werden können (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2017-17/mbi000387.shtml).

Ausgabe 1-2/2017 von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION beinhaltet auch zwei Beiträge zu Themen, die im Rahmen der AGMB Jahrestagung 2016 in Göttingen präsentiert worden sind [2]:

  • Henriette SENST und Katharina HELDT (Berlin) schreiben über „Die Rolle der Bibliothek im Forschungszyklus am Beispiel der Bibliothek des RKI. Ein Praxisbericht“. Um dem zunehmenden Konkurrenzdruck des Internet und der sozialen Medien Stand zu halten müssen Bibliotheken im Zeitalter der Digitalisierung von Wissenschaft und Gesellschaft ihr Selbstverständnis und ihre Dienstleistungen grundlegend überdenken. Am Robert Koch-Institut wurde die Bibliotheksarbeit 2015 im Zuge eines fast vollständigen altersbedingten Personalwechsels umfassend reorganisiert. Forciert wurde eine stärkere Ausrichtung der Bibliothek am Bedarf der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – Stichwort „Dienstleistungen für den Forschungszyklus“ (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2017-17/mbi000384.shtml).
  • Marta NADRAGA (Kiew) informiert in ihrem Beitrag über die „Universitätsbibliotheken in der Ukraine". Neben einem Überblick über die medizinische Bibliothekslandschaft der Ukraine, bestehend aus 700 medizinischen Bibliotheken, die im Ukrainischen Bibliotheksverband (ULA) organisiert sind, wird die Arbeit der 19 medizinischen Universitätsbibliotheken vorgestellt. Mittels einer 2016 durchgeführten Content-Analyse der Web-Ressourcen konnte ein guter Überblick über die angebotenen Online-Dienstleistungen gewonnen werden. Thematisiert werden auch weitere Aktivitäten der medizinischen Universitätsbibliotheken in Lwiw und Charkiw (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2017-17/mbi000385.shtml).

Ergänzt wird die aktuelle Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION um weitere Informationen zum medizinischen Bibliothekswesen und zur Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB):

  • Einen Überblick über die Publikationen medizinbibliothekarischer Autorinnen und Autoren im deutschsprachigen Raum für das abgelaufene Jahr liefert wieder die „Medizinbibliothekarische Bibliografie 2016“ von Bruno BAUER (Wien) (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2017-17/mbi000383.shtml).
  • Ebenfalls von Bruno BAUER (Wien) wird ausführlich über das „7. Treffen des AGMB-Arbeitskreises österreichischer Medizinbibliothekarinnen und -bibliothekare (AGMB.AT) an der Vetmeduni Wien am 15. Mai 2017“ berichtet (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2017-17/mbi000382.shtml).
  • Unter dem Titel „Aus der AGMB“ informiert Iris REIMANN (Aachen) wieder über die jüngste Entwicklung in der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen. Sie informiert über die Vorstandsarbeit, deren Fokus auf den Vorbereitungen für die AGMB Jahrestagung 2017 sowie dem Abschluss der Migration der Website gelegen ist (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2017-17/mbi000381.shtml).

Ich hoffe, die Lektüre der vorliegenden Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION bietet Ihnen wieder wertvolle Anregungen für den beruflichen Alltag, und wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.


Literatur

1.
Bauer B. Medizinhistorische Literatur. GMS Med Bibl Inf. 2012;12(1-2):Doc01. DOI: 10.3205/mbi000237 External link
2.
Bauer B. Medizinbibliotheken heute. Orte im digitalen Wandel. GMS Med Bibl Inf. 2016;16(3):Doc11. DOI: 10.3205/mbi000366 External link