gms | German Medical Science

GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Die Vermittlung von Informationskompetenz in der Ärztlichen Zentralbibliothek des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf

Information literacy classes at the Medical Library of the University Medical Center Hamburg-Eppendorf

Fachbeitrag

Search Medline for

  • corresponding author Melanie Kintzel - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Ärztliche Zentralbibliothek, Hamburg, Deutschland
  • author Norbert Sunderbrink - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Ärztliche Zentralbibliothek, Hamburg, Deutschland

GMS Med Bibl Inf 2014;14(1-2):Doc08

doi: 10.3205/mbi000305, urn:nbn:de:0183-mbi0003050

Published: August 28, 2014

© 2014 Kintzel et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Zusammenfassung

Der folgende Beitrag stellt das Angebot zur Vermittlung von Informationskompetenz der Ärztlichen Zentralbibliothek am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf dar. Im Fokus steht die aktuelle Weiterentwicklung des Schulungsangebots und hier insbesondere der curricular verankerte Recherchekurs des Wahlpflicht-Moduls „Wissenschaftliches Arbeiten“ des neuen integrierten Modellstudiengangs „iMED Hamburg“.

Schlüsselwörter: Informationskompetenz, Wissenschaftliches Arbeiten, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Ärztliche Zentralbibliothek

Abstract

This article introduces the range of information literacy classes at the Medical Library of the University Medical Center Hamburg-Eppendorf. It focuses on current advancement of the training courses, especially on the curricular information literacy class which is part of the elective module “academic research” in the new degree programme “iMED Hamburg”.

Keywords: Information Literacy, Academic Research, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Medical Library


1 Einleitung

Die Ärztliche Zentralbibliothek (ÄZB) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ist der zentrale Lernort für die Studierenden der Medizinischen Fakultät [1]. Standen zum Zeitpunkt der Zentralisierung der Bibliotheken im Jahr 2000 unter dem Dach der neuen attraktiven Zentralbibliothek bereits 217 Nutzerarbeitsplätze zur Verfügung [2], so konnte in den letzten Jahren durch Umbaumaßnahmen die Anzahl auf 241 Arbeitsplätze erhöht werden. Ebenso fand eine sukzessive Erweiterung der Öffnungszeiten statt, so dass die ÄZB inzwischen an sieben Tagen der Woche von 8 bis 22 Uhr für die Studierenden und andere Besucher zugänglich ist. Für die Medizinstudierenden wurde 2009 der Selbstlernbereich um das MediTreFF erweitert: Im Medizinischen Trainingszentrum eigener Fähigkeiten und Fertigkeiten können mit Hilfe von anatomischen Modellen Untersuchungstechniken und grundlegende diagnostische Verfahren erlernt und geübt werden [3]. Mit einzelnen Lehrveranstaltungen und den OSCE-Prüfungen (Objective Structured Clinical Examination) in diesem sogenannten Skills-Lab hielten auch erstmals Veranstaltungen des Curriculums Einzug in die Bibliothek. Dadurch hat die ÄZB mit ihrer Lerninfrastruktur in der medizinischen Ausbildung bereits an Bedeutung gewonnen, ohne mit eigenen curricularen Lehrveranstaltungen direkt beteiligt gewesen zu sein.

Im UKE werden derzeit rund 3600 Studierende der Fächer Humanmedizin und Zahnmedizin ausgebildet. Neben der Versorgung der Studierenden mit der für das Studium benötigten Fachliteratur (Abbildung 1 [Abb. 1]) sieht die Bibliothek es als ihre wichtige Aufgabe, ihre Nutzer, insbesondere die Studierenden, im Umgang mit Informationsressourcen zu schulen. Hierfür bietet sie eine Reihe von Schulungen und Kursen an, angefangen bei allgemeinen Einführungen in die Bibliotheksbenutzung bis hin zu Kursen zur Nutzung von Literaturverwaltungsprogrammen. Im Folgenden wird das gesamte Angebot zur Vermittlung von Informationskompetenz vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf dem neuen curricular eingebundenen Recherchekurs im ersten Semester des neuen Modellstudiengangs liegt.


2 Informationskompetenz in der ÄZB

Die Nachfrage nach Schulungen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Im Jahr 2013 hat die ÄZB insgesamt 118 Kurse zur Vermittlung von Informationskompetenz durchgeführt, an denen 1.592 Personen teilgenommen haben (Tabelle 1 [Tab. 1]). Sämtliche Schulungen werden von Bibliothekaren durchgeführt und aktualisiert

2.1 Allgemeine Bibliothekseinführungen

Für alle Interessierten, ob Studierende, Auszubildende in den Pflegeberufen oder andere Nutzergruppen, bietet die ÄZB regelmäßig Bibliothekseinführungen an. Die Standard-Einführung beinhaltet folgende Informationen:

  • Systematische Aufstellung der Bücher
  • Nutzung des Online-Katalogs (inkl. Benutzerkonto)
  • Zugang zu und Nutzung der E-Medien

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen durch die Führung und die Aufgabenstellungen die Bibliothek und die Literaturrecherche kennen. Eine Einführung kann über die Website gebucht werden. Dabei können spezifische, auf gewünschte Themen zugeschnittene Bibliothekseinführungen vereinbart werden. Das Angebot wird vor allem von den Ausbildungsstätten der verschiedenen Gesundheitsfachberufe wahrgenommen.

2.2 Bibliothekseinführungen für Studienanfänger im UKE

Alle Studienanfänger der Humanmedizin und der Zahnmedizin erhalten gleich zu Beginn ihres ersten Semesters im Rahmen der Orientierungseinheit (OE) eine 30 Minuten umfassende Kurzeinführung. Der Vorteil der Einbindung in die OE ist, dass so nahezu jeder Studierende erreicht wird und die Bibliothek von Beginn an als unterstützender Ort für das Studium kennengelernt wird.

Die 23 Kurzeinführungen während der OE finden an zwei Wochentagen statt, an denen die Gruppen mit jeweils ca. 20 Teilnehmern eng getaktet durch die Bibliothek geführt werden und grundlegende Informationen zur Nutzung ihrer Ressourcen erhalten. Während der Führung hat sich das Verteilen von 3 bis 5 Fragekarten auf jeder Etage sehr positiv auf die Informationsvermittlung ausgewirkt. Durch den persönlichen Austausch innerhalb der Gruppen wird eine höhere Aufmerksamkeit bei den Studierenden erreicht. Im Anschluss an die Führung erhält jede Gruppe im Schulungsraum Einstiegsinformationen zum Online-Katalog und bearbeitet drei Rechercheaufgaben. Die Studierenden sollen u. a. von der Buchsignatur auf den Standort innerhalb der Bibliothek schließen und E-Books nutzen können. Des Weiteren wird erklärt, wie die Studierenden mit ihren Zugangsdaten die Angebote auf der E-Learning-Plattform erreichen [4]. Neben den Kursangeboten der medizinischen Fächer können die Studierenden dort auch auf Informationsangebote der ÄZB wie etwa Online-Ressourcen, Erläuterungen zur W-LAN-Nutzung, Remote-Access, Tutorials etc. zugreifen. Danach werden die Studierenden über den offiziellen Fluchtweg der Bibliothek zurück in die Leihstelle geführt. Dort werden die Bibliotheksausweise ausgestellt, sie erhalten die Zugangsdaten für ihren studentischen UKE-E-Mail-Account und eine Übersicht über die verschiedenen Informationssysteme und deren Nutzung.

2.3 Weitere Schulungsangebote

Weitere Veranstaltungen wie eine Einführung in die Datenbankrecherche und eine Einführung in die Literaturverwaltung sind bei der ÄZB buchbar.

Die Einführung in die Datenbankrecherche beinhaltet:

  • Übersicht über medizinische, naturwissenschaftliche und psychologische Datenbanken und Internetressourcen
  • Grundtechniken der Datenbanksuche
  • Thematische Suche in Medline/PubMed
  • Suche nach Dissertationen
  • E-Medienzugänge

Die Einführung in die Literaturverwaltung beinhaltet:

  • Arbeiten mit Datenbanken
  • Referenzen verwalten, systematisieren, importieren
  • Duplikate ermitteln
  • Online-Ressourcen/Volltexte ermitteln
  • Mit Endnote recherchieren
  • Literaturlisten erstellen
  • Cite while you write (Word) – Zitierstile

Beide Kurse werden regelmäßig in den Computerräumen der Bibliothek im MediTreFF angeboten, in der Regel je ein- bis zweimal im Monat. Die Teilnahme daran ist freiwillig, die Kurse werden gut nachgefragt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit für Lehrende der Fakultät, einen Bibliothekar für eine Lehrveranstaltung zu buchen, der dann fachbezogen in die Datenbankrecherche (in der Regel in PubMed) einführt.

2.4 Recherchekurs im neuen integrierten Modellstudiengang Medizin iMED

Ende der 2000er Jahre begann im UKE ein mehrjähriger Reformprozess zur Entwicklung eines neuen Modellstudiengangs der Humanmedizin, der die strenge Trennung von vorklinischem und klinischem Studienabschnitt aufhebt. Zentrales Leitprinzip des Modellstudiengangs ist die wissenschaftliche Orientierung, d. h. im Wesentlichen sollen gefördert werden eine fragende kritische Haltung, Problem- und Methodenbewusstsein, Strukturierungsfähigkeit und Selbstständigkeit sowie die Orientierung an evidenzbasierter Wissenschaft [5]. Um den Reformprozess zu gestalten, lud die Medizinische Fakultät regelmäßig ihre Lehrenden (Fachvertreter) zu Klausurtagungen ein. An den Klausurtagungen nahm auch die Leiterin der ÄZB teil, um den Beitrag, den die Bibliothek zur Unterstützung der Lehre zu leisten vermag, bekannt zu machen und zu bewerben. Methoden wissenschaftlichen Arbeitens sollten künftig von Anfang an stärker als bisher in das Studium integriert werden. Zum Wintersemester 2012/2013 startete der neue Modellstudiengang. Die Vermittlung von Informationskompetenz ist seither als Bestandteil des Moduls „Wissenschaftliches Arbeiten“ in das Curriculum integriert und die ÄZB mit einem Kurs an der Lehre beteiligt.

Modul „Wissenschaftliches Arbeiten“

Bereits wenige Wochen nach Beginn ihres 1. Semesters erhalten die etwa 380 Studierenden eine umfassende Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Ziel des 2-wöchigen Moduls ist es, den Studierenden das notwendige wissenschaftliche „Handwerkszeug“ für einen Einstieg in die Forschung zu vermitteln. Den Abschluss bildet eine Vorstellung der Fächer des sogenannten Second Tracks, bei der die Fachvertreter ihre Forschungsarbeit vorstellen. Die Studierenden sollen früh an die Forschungsschwerpunkte der Hamburger Medizinischen Fakultät herangeführt werden. Aus den Second-Track-Fächern wählen die Studierenden später ihre Schwerpunkte und das Thema ihrer Abschlussarbeit.

Von Beginn an wurde die Bibliothek in die Planung des Moduls einbezogen. Seit Mai 2011 fanden regelmäßige Besprechungen zur inhaltlichen Gestaltung mit den Fachvertretern und den Organisatoren des Moduls statt. An diesen Treffen nahm der Leiter des Bereichs Kundenservice teil, um den inhaltlichen Beitrag der ÄZB in Ergänzung zu den Vorlesungen und Seminaren der Dozenten festzulegen.

In dem Modul finden insgesamt Vorlesungen und Seminare mit folgenden Inhalten statt:

  • Einführung in die Wissenschaftstheorie
  • Grundlagen der Evidenzbasierten Medizin
  • Ethik der Medizin
  • Studientypen und Studiendesigns
  • Lesen wissenschaftlicher Arbeiten
  • Präsentationstechniken
  • Recherche wissenschaftlicher Fachinformation

Die Seminare zur Recherche sind wiederum unterteilt in das theoretisch ausgerichtete Seminar „Recherchieren I“, das ebenfalls von Dozenten des UKE gehalten wird, und den praxisorientierten Recherchekurs „Recherchieren II“, dessen Durchführung die ÄZB übernimmt.

Recherchieren I

Im Seminar Recherchieren I wird den Studierenden vermittelt, wie wissenschaftliche Informationen generiert werden und welche Quellen es gibt. Sie lernen den Aufbau wissenschaftlicher Publikationen kennen und erhalten einen Überblick über Zitierregeln und Zitierstile.

Die Lernziele von Recherchieren I sind:

Der/die Studierende…

  • ... kann verschiedene Medien, in denen wissenschaftlich publiziert wird, nennen.
  • ... kann die Bedeutung der Informationsbeschaffung für das wissenschaftliche Arbeiten erläutern.
  • ... kann die Bedeutung wissenschaftlicher Quellen beschreiben.
  • ... kann die Regeln des Zitierens nennen.
Recherchieren II

Der Recherchekurs baut auf den Inhalten der Einführungsveranstaltung während der Orientierungseinheit auf (s.o.). Übergeordnetes Lernziel ist die Aneignung praktischer Fertigkeiten und Kenntnisse für die Recherche nach medizinischer Fachinformation. Im Einzelnen wird den Studierenden die professionelle Suche im Online-Katalog, der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) und PubMed vermittelt (Abbildung 2 [Abb. 2]).

Dabei erhalten die Studierenden Übungsaufgaben, die zu zweit gelöst und anschließend in der Gruppe demonstriert und besprochen werden. Im Rahmen des Recherchekurses absolvieren die Teilnehmer einen kurzen Test zur Überprüfung des Lernverständnisses (Abbildung 3 [Abb. 3]). Dieser Multiple-Choice-Test dient auch zur Vorbereitung auf die abschließende Klausur.

Die Lernziele von Recherchieren II:

Lernziele Teil A (2x45 Minuten): Informationskompetenz bezogen auf die Kenntnis und Nutzung primärer Lernmedien

Der/die Studierende …

  • … kennt die relevanten Einstiegsportale (ÄZB-Website, E-Learning-Kursbereich).
  • … kennt Zugangswege zu lizenzierten E-Medien (VPN, HAN).
  • … kann Literatur im Campus-Katalog recherchieren und beschaffen.
  • … kann Suchvokabular in präzise Abfragen übersetzen.
  • … kennt verschiedene Recherchetechniken zum Erweitern und Einschränken von Ergebnismengen (Filter, Operatoren).
  • … kann Literaturlisten interpretieren/verstehen.

Lernziele Teil B (2x45 Minuten): Informationskompetenz bezogen auf die Kenntnis und Nutzung relevanter Informationsquellen zur Anfertigung der Abschlussarbeit

Der/die Studierende …

  • … kennt spezielle Recherchetechniken für PubMed.
  • … kann zwischen Bestandskatalogen und Fachdatenbanken/Suchmaschinen-Indices unterscheiden.
  • … weiß, welche Quellen den aktuellen Informationsbedarf am besten erfüllen.
  • … weiß sich über den aktuellen Forschungsstand zu einem Thema zu informieren.
  • … weiß die Relevanz und Vollständigkeit von Rechercheergebnissen einzuschätzen.
  • … kennt Personalisierungsfunktionen, um sich über Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.
  • … kennt weitere Schulungsangebote der ÄZB zur Datenbanknutzung und Literaturverwaltung.
Schulung der Mitarbeiter, Durchführung der Recherchekurse „Recherchieren II“

Eine organisatorische Herausforderung stellte die erstmalige Durchführung der Recherchekurse dar, da das gesamte erste Semester in Gruppen von 20 Personen geschult werden sollte. Ein Kurs umfasst 180 Minuten. Die 19 Kurse mussten innerhalb einer Woche stattfinden. Dafür stehen vier Computer-Schulungsräume zur Verfügung, die parallel genutzt werden mussten. Konkret waren also vier Mitarbeiter für die Kurse zu schulen und in der Woche der Durchführung einzuplanen. Bedingt durch den Ablauf des Studiums fanden die Kurse in der 51. Kalenderwoche statt – eine lebhafte Woche, in der in allen Abteilungen der Bibliothek Hochsaison herrscht. Für die ÄZB war es aufgrund kurz zuvor vakant gewordener Stellen nicht möglich, die Kurse ohne externe Unterstützung durchzuführen. Aus diesem Grund wurde am Department Information der Hochschule für Angewandte Wissenschaften nach personeller Verstärkung gesucht. Für diese Aufgabe konnten frisch gebackene Absolventen des Studiengangs Bibliotheks- und Informationsmanagement gewonnen werden, die sich während ihres Studiums besonders im Bereich „Vermittlung von Informationskompetenz“ engagiert hatten. Für die Kurse wurden Lehraufträge vergeben. Zur Vorbereitung der angehenden Dozentinnen und Dozenten wurden in der ÄZB „Train-the-Trainer“-Tutorien veranstaltet, in denen die Dozenten mit den zu vermittelnden Kursinhalten vertraut gemacht wurden. Bei diesen Tutorien wurde auf die medizinischen Besonderheiten fokussiert (bspw. die Recherche nach Systematic Reviews).

Inzwischen hat die Bibliothek im WS 2013/2014 zum zweiten Mal die Recherchekurse durchgeführt. Diesmal mussten nur noch zwei externe Dozentinnen gewonnen werden, die bereits über Erfahrungen verfügten, weil sie schon im ersten Jahr Kurse übernommen hatten. Im kommenden Wintersemester sollen zum ersten Mal sämtliche Kurse von bibliothekseigenem Personal durchgeführt werden.


3 Ausblick

Mittlerweile studiert bereits der zweite Jahrgang im Hamburger Modellstudiengang. Bei laufendem Studienbetrieb werden die letzten Semester des neuen Modellstudiengangs noch abschließend gestaltet. Für das wissenschaftliche Arbeiten, dessen Methoden bisher nur im ersten Semester kompakt vermittelt werden, zu einem Zeitpunkt, an dem die Studierenden noch ganz am Anfang ihres Studiums stehen und sich mit ihrer Doktorarbeit gedanklich noch wenig befassen, bedeutet das, dass die sich durch das Studium ziehende Lernspirale in irgendeiner Form zu einem späteren Zeitpunkt das Thema der Vermittlung von Informationskompetenz wieder aufgreifen muss, um den Studierenden das notwendige methodische Rüstzeug für ihr weiteres Studium und ihre medizinische Karriere im Sinne eines lebenslangen Lernens zu geben. Wie dies gestaltet werden kann, ist zur Zeit noch offen. Denkbar sind aber verschiedene Szenarien: entweder könnten in bestimmten Second Tracks entsprechende Inhalte von den Fachdozenten eingebettet werden oder diese könnten für ihre Lehrveranstaltungen einen Bibliothekar aus der ÄZB buchen, der dann fach- oder problembezogen Informationskompetenz vermittelt. Die ÄZB wird im Rahmen der Weiterentwicklung des Modellstudiengangs diese Thematik weiter verfolgen. Bis zu einer eventuellen curricularen Lösung haben alle Studierenden die Möglichkeit, sich in der ÄZB durch freiwilligen Besuch eines Kurses oder individuelle Beratung bei der Recherche Unterstützung zu suchen.

Die Ärztliche Zentralbibliothek sieht sich auf einem guten Weg in die Zukunft, um ihren Nutzern im Umgang mit medizinischer Fachinformation die für ein erfolgreiches Studium und Berufsleben erforderlichen Kompetenzen zu vermitteln. Mit der Aufnahme des Recherchekurses in das neue Curriculum wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht. Bedarf an neuen Kursangeboten könnte entstehen bei der Reformierung des Studiengangs Zahnmedizin. Aber auch die Entwicklung von speziellen Angeboten für Wissenschaftler ist denkbar. Ganz konkret arbeitet die ÄZB gerade an der Erstellung von Online-Tutorials zur Ergänzung der Präsenzveranstaltungen.


Anmerkung

Interessenkonflikte

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

1.
Kintzel M, Petterson S. Die Ärztliche Zentralbibliothek des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. GMS Med Bibl Inf. 2009;9(2-3):Doc32. DOI: 10.3205/mbi000160 External link
2.
Stahl H. Es wird wieder gerne in der Bibliothek gelernt oder Ist eine medizinische Bibliothek nur für die Mediziner und eine Rechtsbibliothek nur für die Juristen? GMS Med Bibl Inf. 2005;5(2):Doc07. Available from: http://www.egms.de/de/journals/mbi/2005-5/mbi000007.shtml External link
3.
Soulos A, Sunderbrink N. Integrierte Lernumgebung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – Medizinische Skills-Labs in der Ärztlichen Zentralbibliothek. GMS Med Bibl Inf. 2010;10(1):Doc08. DOI: 10.3205/mbi000191 External link
4.
Rohde E, Sunderbrink N. Ärztliche Zentralbibliothek – Mitgestalterin einer elektronischen Lernumgebung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. GMS Med Bibl Inf. 2007;7(3):Doc41. Available from: http://www.egms.de/de/journals/mbi/2007-7/mbi000093.shtml External link
5.
Second Track: der Wahlpflichtbereich im iMED [Internet]. Hamburg: UKE; 2012 [updated 2013 Apr 4; cited 2014 Jul 8]. Available from: https://www.uke.de/studierende/index_86625.php External link