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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Nachweis von Nationallizenzen in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) und im Datenbank-Infosystem (DBIS)

Display and administration of national licences within the Electronic Journals Library EZB and the Database Infosystem DBIS

Fachbeitrag

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GMS Med Bibl Inf 2007;7(2):Doc35

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/mbi/2007-7/mbi000087.shtml

Published: December 10, 2007

© 2007 Scheuplein et al.
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Zusammenfassung

Die Universitätsbibliothek Regensburg hat für die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) und das Datenbank-Infosystem (DBIS) neue Funktionen zum Nachweis und zur effizienten Verwaltung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Nationallizenzen entwickelt. Im Artikel werden diese neuen Funktionalitäten vorgestellt. Ferner wird die Vorgehensweise für die Verwaltung von Nationallizenzen in beiden Systemen beschrieben.

Schlüsselwörter: Nationallizenzen, digitale Bibliothek, Datenbank-Infosystem, Elektronische Zeitschriftenbibliothek

Abstract

The University Library of Regensburg has developed new features for the display and administration of the national licences financed by the DFG (German Research Foundation) within the Electronic Journals Library EZB and the Database Infosystem DBIS. We present these new functions in our article. Furthermore, we specify the administrative procedure in both systems for the national licences.

Keywords: national licences, digital library, Database Infosystem, Electronic Journals Library


Einführung

Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) (http://ezb.uni-regensburg.de) und das Datenbank-Infosystem (DBIS) (http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/dbinfo/), sind als Nachweis- und Nutzungsinstrumente für elektronische Zeitschriften bzw. Datenbanken an deutschen Bibliotheken und Forschungseinrichtungen fest etabliert. Die an der EZB und DBIS beteiligten Einrichtungen schätzen insbesondere die einfach bedienbare Lizenzverwaltung, mit der die in der eigenen Einrichtung zugänglichen elektronischen Medien nachgewiesen werden können. Neben lokal vorhandenen Zugriffsrechten für elektronische Zeitschriften bzw. Datenbanken können in EZB und DBIS sehr einfach auch Lizenzen verwaltet werden, die über Konsortien bezogen werden. Für die EZB hat die Universitätsbibliothek Regensburg eine eigene Konsortialadministration entwickelt, in der derzeit mehr als 50 Konsortien aus unterschiedlichen Ländern verwaltet werden. Mit der Bereitstellung der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Nationallizenzen kam nun ein dritter Aspekt für die Lizenzverwaltung für EZB und DBIS hinzu. Schon früh wurde erkannt, dass die bislang verfügbaren Möglichkeiten der Lizenzverwaltung in EZB und DBIS als Nachweisinstrument für die Nationallizenzen nicht ausreichten. Die Universitätsbibliothek Regensburg hat deshalb als Betreiberin beider Systeme zunächst für das Datenbank-Infosystem und schließlich auch für die Elektronische Zeitschriftenbibliothek neue administrative Funktionen zur Verwaltung von Nationallizenzen entwickelt.

Im Folgenden werden die neuen Funktionalitäten näher beschrieben. Darüber hinaus wird dargestellt, wie die Nationallizenzen nachgewiesen und den Nutzern von EZB und DBIS präsentiert werden.


Nachweis von Nationallizenzen im Datenbank-Infosystem (DBIS)

Am Datenbank-Infosystem (DBIS), das die Universitätsbibliothek Regensburg entwickelt hat und seit 2002 als kooperatives System betreibt, nehmen derzeit (Stand: Oktober 2007) fast 150 Bibliotheken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Dieses System gibt strukturierte und nutzerorientierte Auskunft über das gesamte Datenbankangebot (Fachdatenbanken, Fakten- und Volltextdatenbanken u.ä.) der beteiligten Bibliotheken. Im Internet frei zugängliche Angebote können zusammen mit lizenzierten Datenbanken in einer einheitlichen Benutzeroberfläche präsentiert werden. Darüber hinaus bietet DBIS lokale Lizenz- und Zugangsinformationen, die die Nutzer gezielt darüber informieren, wie sie die einzelnen Datenbanken nutzen können.

Die Datenstruktur in der DBIS-Administration ist dabei zweigeteilt. Ein so genannter globaler Datensatz muss einmalig bei der Titelaufnahme angelegt werden. Er enthält neben formalen Angaben zur Beschreibung der Datenbank auch Informationen zu deren Inhalt, wie z.B. eine ausführliche inhaltliche Beschreibung der jeweiligen Datenbank, Schlagwörter oder eine Fachgebietszuordnung. Bibliotheken, die diese Datenbank im eigenen Bestand haben und in der lokalen DBIS-Sicht anzeigen wollen, können diese globalen Daten übernehmen und im lokalen Datensatz zusätzlich eigene, bibliotheksspezifische Einträge hinterlegen, zu denen z.B. lokale Verfügbarkeitsinformationen, interne Bemerkungen für die eigenen Nutzer oder Signaturen gehören. Daneben kann jede DBIS-Anwenderbibliothek die Art der Verfügbarkeit für eine Datenbank selbst definieren und Icons festlegen, welche in der Nutzersicht als Symbole für die Verfügbarkeitsinformation angezeigt werden. Abbildung 1 [Abb. 1] zeigt ein Beispiel für eine im Netz der Universität Regensburg zugängliche Datenbank.

Die Grundüberlegung für einen effizienten Nachweis von Nationallizenzen in DBIS war, den oben beschriebenen Aufbau der DBIS-Datenstruktur so zu nutzen, dass möglichst viele Informationen, die für die Nutzung der Datenbanken notwendig sind, als globale Daten erfasst werden, da diese von den an DBIS beteilten Bibliotheken übernommen werden können. Dazu gehören neben den formalen und inhaltlichen Angaben zur Datenbank wie Titel, Schlagwörter und Inhaltsbeschreibung auch allgemeine Informationen zur Benutzung des Nationallizenzzuganges sowie ein Hinweis auf die Förderung durch die DFG.

Diese Informationen werden von der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB), die zu jenen Bibliotheken gehört, die DFG-finanzierte Nationallizenzen verhandeln, in DBIS eingegeben und gepflegt. Die Bibliotheken, die sich für eine Datenbank mit Nationallizenz registriert haben und diese in der eigenen DBIS-Sicht anzeigen lassen wollen, können die von der BSB bereitgestellten Daten mit einem Mausklick übernehmen. Dieses Verfahren hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, da Änderungen oder neu hinzukommende Nationallizenzen nur von einer Stelle eingegeben werden müssen und via DBIS allen beteiligten Bibliotheken in jeweils aktueller Form zur Verfügung stehen.

Abbildung 2 [Abb. 2] zeigt exemplarisch, wie eine über eine Nationallizenz zugängliche Datenbank auf lokaler Ebene in DBIS angeboten wird. Alle Datenbanken mit Nationallizenz werden durch ein entsprechendes Symbol als deutschlandweit zugänglich dargestellt.

Auf die hier beschriebene Weise sind derzeit (Stand: Oktober 2007) in DBIS 77 Nationallizenzprodukte nachgewiesen. Eine Übersicht aller Datenbanken, die über DFG-finanzierte Nationallizenzen deutschlandweit nutzbar sind, ist in DBIS abrufbar unter: http://dbis.uni-regensburg.de/nationallizenzen.


Nachweis von Nationallizenzen in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB)

Seit 2004 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft auch der Erwerb von Nationallizenzen für Zeitschriftenarchive. Um die via Nationallizenzen zugänglichen elektronischen Zeitschriften mit möglichst geringem Arbeitsaufwand in der EZB nachweisen und zur Benutzung bereitstellen zu können, hat die Universitätsbibliothek Regensburg in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) in Ergänzung zur Verwaltung von lokalen Lizenzen und Konsortiallizenzen spezielle Funktionen zur Verwaltung von Nationallizenzen geschaffen.

Ziel war dabei, ein Verfahren zu realisieren, bei dem die Lizenznachweise für Nationallizenzen einfach gepflegt und den an der EZB teilnehmenden Bibliotheken möglichst automatisch zur Verfügung gestellt werden können. Bei diesem Verfahren wird für jedes Zeitschriftenarchiv eine eigene EZB-Administration angelegt, in der die zu diesem Archiv gehörigen einzelnen Zeitschriftentitel mit den Lizenzdaten für die Nationallizenzen verwaltet werden können. Die Lizenzeinträge für Nationallizenzen werden von den Bibliotheken, die die Verhandlungen zu den Nationallizenzen führen, vorgenommen und gepflegt. Diese Lizenzdaten werden in der virtuellen EZB-Bibliothek „Deutsche Nationallizenzen“ zusammengefasst. Auf der Grundlage dieser Datenbasis werden schließlich die Nationallizenznachweise für die EZB-Teilnehmereinrichtungen generiert, die Nationallizenzen besitzen.

Um die Lizenznachweise für die Nationallizenzen automatisch für EZB-Teilnehmerbibliotheken erzeugen zu können, benötigt die EZB die Informationen, welche Bibliotheken für welche Nationallizenzen registriert sind. Diese Informationen sind in dem von der Verbundzentrale des GBV betriebenen Content-Management-System (CMS) der Website http://www.nationallizenzen.de/ gespeichert. Durch einen Datenexport aus diesem CMS erhält die EZB die Daten, für welche Bibliothek welche Nationallizenzsätze erzeugt werden sollen.

Damit dieser Datenaustausch funktioniert, müssen die Bibliotheken bei der Registrierung für die Nationallizenzen unter anderem ihre EZB-spezifische Kennung angeben, die als eindeutiges Zuordnungskriterium zwischen Bibliothek und Nationallizenzprodukt dient. Neben dieser Angabe wird bei einem regelmäßig durchgeführten Datenexport auch die Statusmeldung ausgewertet, welche institutionsspezifisch für jedes Nationallizenzprodukt im CMS gehalten wird (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]).

Durch die Auswertung der Angaben im CMS ist es möglich, den EZB-Anwenderbibliotheken genau die Lizenzinformationen jener Zeitschriftenpakete zuzuweisen, für die sich diese Einrichtung registriert hat und freigeschaltet wurde. Hierfür werden die Einträge aus der virtuellen EZB-Bibliothek des jeweiligen Nationallizenzproduktes in die lokale Sicht der EZB-Anwenderbibliothek kopiert, so wie dies in Abbildung 4 [Abb. 4] beispielhaft an der EZB-Sicht der UB Passau zu sehen ist.

Die Nationallizenzen können in den EZB-Sichten auch zusammen mit lokalen Lizenzen bzw. Konsortiallizenzen angezeigt werden. Dabei ist es auch möglich, dem Benutzer eine gelbe Ampel anzuzeigen, wenn alle online verfügbaren Jahrgänge lizenziert sind (siehe Abbildung 5 [Abb. 5]).

In der Administration der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek können Einträge, die eine Nationallizenz betreffen, von der lokalen Bibliothek nur ergänzt, jedoch nicht verändert werden. Der Bearbeiter kann sich aber über einen Infobutton den Ansprechpartner anzeigen lassen, der für den Nationallizenzeintrag verantwortlich ist. Notwendige Änderungen oder Falscheinträge werden von diesem korrigiert und über ein nächtliches Update in alle betreffenden lokalen EZB-Sichten übertragen.

Mit Stand November 2007 sind 21 Zeitschriftenarchive und damit mehr als 4500 Zeitschriftentitel auf die hier beschriebene Weise in die EZB eingebunden worden.

Eine produktspezifische Übersicht aller Nationallizenzen in der EZB ist abrufbar unter: http://ezb.uni-regensburg.de/nalis.phtml.