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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Die 24h-oropharyngeale pH-Metrie zur Objektivierung der Diagnostik des laryngopharyngealen Refluxes

Poster Aerodigestivtrakt

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  • corresponding author Kai Johannes Lorenz - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für HNO, Ulm
  • Guido Mühlmeier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für HNO, Ulm
  • Heinz Maier - Areion HNO-Praxis, Neu-Ulm

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc297

doi: 10.3205/cpo001851, urn:nbn:de:0183-cpo0018511

Published: April 26, 2017

© 2017 Lorenz et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Schätzungsweise 4–10% aller Patienten suchen den HNO-Arzt wegen refluxbedingten Beschwerden auf und bis zu 50% aller Patienten mit Stimmproblemen oder Beschwerden im Kehlkopfbereich leiden unter einem Laryngo-Pharyngealen-Reflux (LPR).

Die Diagnostik stützt sich im Wesentlichen auf die spezifische Anamnese und Symptomatik und die Endoskopie des laryngopharyngealen Bereiches. Mittels Reflux Symptom Score (RSS) und Reflux Finding Score (RFS) lässt sich der Schweregrad der Erkrankung einschätzen, ist aber ein subjektives Verfahren, das maßgeblich von der Erfahrung des Untersuchers abhängt. Untersuchungen zur Validierung dieser Scores mit objektiven Verfahren liegen noch nicht vor.

Mit der oropharyngealen pH-Metrie allerdings ist eine Messung im betroffenen Bereich sowohl für liquide als auch aerosolisierte Säure möglich und eine Klassifizierung mittels Ryan-Score zum Schweregrad möglich.

An einem Kollektiv von 110 Patienten wurde im Zeitraum von November 2015 bis November 2016 eine dezidierte Refluxdiagnostik mit Erhebung des RSS und RFS, Refluxanamnese und 24h-oropharyngealer pH-Metrie durchgeführt. Anschließend wurden die Ergebnisse aus den Verfahren hinsichtlich Schweregrad korreliert.

Bei 61% der Patienten korrelierte die Werte im RFS mit den Ergebnissen der pH-Metrie, bei 25% zeigten eine höhere Säurebelastung als der RFS vermuten ließ, 19% der Patienten zeigten trotz endoskopisch stärkere Schleimhautschädigungen geringere Säurebelastung in der pH-Metrie.

Die oropharyngeale pH-Metrie ist ein einfaches und zuverlässiges Verfahren zur Messung der Säureexposition im Pharynxbereich, allerdings eine unreflektierte Übertragung bei individuell unterschiedlicher Schleimhautsuszeptibilität auf die endoskopischen Befunde nicht möglich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.