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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Erste Erfahrungen zur Messung auditorisch induzierter Aktivierungsmuster mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie

Poster Bildgebende Verfahren / Ultraschall

  • corresponding author Günther Bauernfeind - Klinik & Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Hannover
  • Sabine Haumann - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Selina Wriessnegger - Institut für Neurotechnologie der Technischen Universität Graz, Graz, Österreich
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc284

doi: 10.3205/cpo001838, urn:nbn:de:0183-cpo0018381

Published: April 26, 2017

© 2017 Bauernfeind et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Seit kurzer Zeit wird die Anwendung optischer Methoden, wie z.B. die funktionelle Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS), im Bereich der zentral auditorischen Forschung als vielversprechender Ansatz untersucht. Spezielles Augenmerk liegt hierbei auf der möglichen Anwendung bei Cochlea-Implantat (CI) Trägern. In der vorliegenden Arbeit berichten wir über erste Ergebnisse der Messung kortikaler Aktivierungsmuster beim passiven Hören bei gesunden erwachsenen Probanden.

Methode: Die Messung erfolgte mittels Imagent fNIRS-Systems (ISS Inc.; 38 Messkanäle, angeordnet bilateral über dem Bereich des linken und rechten auditorischen Cortex sowie frontalen, zentralen und parietalen kortikalen Arealen). Das verwendete auditorische Paradigma beinhaltete 7 verschiedene Stimuli (amplitudenmodulierter 1kHz-Ton; Präsentationsdauer: 10s; randomisierte Pause: 20 bis 25s). Die Messung umfasste die randomisierte Aufzeichnung von 2 (Lautstärke: Hoch, Niedrig) x 3 (räumliche Darbringung: Links-, Rechts- und Beidseitig) x 10 = 60 Trials + 10 Trials ohne Ton.

Ergebnisse: Erste Einzelanalysen bei beidseitiger Stimulation in einer Pilotgruppe (N = 4) ergaben ausgeprägte und räumlich klar begrenzte Aktivierungsmuster (Oxy-Hb Anstieg) in, für die auditive Verarbeitung verantwortlichen, kortikalen Bereichen. Zusätzliche Aktivierungsmuster wurden ebenfalls in frontalen Bereichen festgestellt. Die kortikalen Muster waren bei höherer Lautstärke in 3 Probanden signifikant (p<0.05) stärker ausgeprägt.

Schlussfolgerung & Ausblick: Auf Basis dieser ersten vielversprechenden Ergebnisse sind gegenwärtig detaillierte Analysen intensitätsbezogener Aktivierungsmuster in einer größeren Probandengruppe in Arbeit. Zukünftige Untersuchungen umfassen die Messung in hörgeschädigten Probanden und Patienten mit CI.

Unterstützt durch: DFG Exzellenzcluster Hearing4all (EXC 1077/1)

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.