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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Transorale-transgastrale Anlage eines Neo-Ösophagus bei kompletter proximaler Ösophagusatresie als Alternative zur komplikationsreichen Ösophagektomie

Poster Endoskopie

  • corresponding author Melanie Brüsseler - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jörg Schipper - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Düsseldorf
  • Johannes Bode - Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Universitätsklinikum, Düsseldorf
  • Dieter Häusinger - Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Universitätsklinikum, Düsseldorf
  • Christian Plettenberg - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Düsseldorf

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc274

doi: 10.3205/cpo001828, urn:nbn:de:0183-cpo0018287

Published: April 26, 2017

© 2017 Brüsseler et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Eine komplette Ösophagusstenose des oberen Drittels stellt meist eine Indikation zur Laryngo-Ösophagektomie dar, ein Eingriff mit hoher Morbidität und Mortalität. Wir berichten unserer Kenntnis nach von der ersten transoral-transgastral durchgeführten Neuanlage des Ösophagus.

Methoden: Wir berichten über einen 46-jährigen Patienten mit kompletter, narbenbedingter Atresie des proximalen Ösophagus 13-22cm ab oberer Zahnreihe und einer weiteren distalen, peptischen Stenose bei Z.n. tracheoösophagealer Fistel und Defektdeckung mit lokalem Schwenklappen. Bei Erstkontakt bestand eine völlige Schluckunfähigkeit mit einhergehender sozialer Isolation durch ständiges Ausspucken des Speichels und Wunsch nach organerhaltender Therapie.

Ergebnisse: Im ersten Eingriff wurde im Rendevouz-Verfahren mit einem 5mm Endoskop von ösophageal über die PEG und von transoral über das Kleinnsasser Rohr ein Lumen geschaffen. Über einen transnasal eingeführten Tiger-Wire wurde eine 14CH Magensonde eingelegt und für 6 Wochen belassen. Die Magensonden wurden mehrfach bis auf 18CH geweitet und blieben insgesamt für ein halbes Jahr mit 6-wöchigem Wechsel einliegen. Darunter epithelialisierte der Kanal. Dieser wurde dann mittels Ballondilatation geweitet, sodass jetzt ein 1cm durchmessender und 10cm langer Gallenwegsstent (Hanarostent® Biliary Lasso) einliegt. Es zeigt sich aktuell ein gutes klinisches Ergebnis mit Wiedererlangen der Schluckfähigkeit. Der Stent muss alle 6 Wochen gewechselt werden.

Schlussfolgerung: Die Komplikationsrate bei Ösophagektomie wird in der Literatur mit 5-30% angegeben und wird häufig bei therapieresistenten Stenosen durchgeführt. Der Fallbericht zeigt, dass das Anlegen eines Neo-Ösophagus möglich ist und eine Alternative zur radikalen Ösophagektomie darstellt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.