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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Einfluss von Vitamin D auf die tumorspezifische Immunabwehr bei Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich

Poster Onkologie

  • corresponding author Benedikt Balensiefer - Universitätsklinikum des Saarlandes; HNO Klinik, Homburg/S.
  • Florian Bochen - Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO Klinik, Homburg/S.
  • Mathias Wagner - Universitätsklinikum des Saarlandes, Institut für Pathologie, Homburg/S.
  • Bernhard Schick - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für HNO, Homburg/S.
  • Maximilian Linxweiler - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für HNO, Homburg/S.

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc243

doi: 10.3205/cpo001797, urn:nbn:de:0183-cpo0017976

Published: April 26, 2017

© 2017 Balensiefer et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: In aktuellen Studien konnte gezeigt werden, dass Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom des Kopf-Hals-Bereichs (HNSCC) gegenüber gesunden Patienten einen deutlich erniedrigten Vitamin D Serumspiegel aufweisen, welcher auch mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko für HNSCCs einhergeht. Zudem konnte gezeigt werden, dass sowohl T-Zellen als auch Makrophagen einen Vitamin D Rezeptor besitzen. Vor diesem Hintergrund haben wir in unserer Studie untersucht, inwiefern sich der Vitamin D Serumspiegel auf die Immunabwehr in Form der peri- und intratumoralen Infiltration durch Immunzellen auswirkt.

Methoden: Die Leukozyteninfiltration wurde an Paraffinschnitten von 43 HNSCC-Patienten mit einem Vitamin D Serumspiegel über 15 ng/ml und 59 HNSCC-Patienten mit einem Vitamin D Serumspiegel unter 10 ng/ml mithilfe von immunhistologischen Färbungen untersucht. Dazu wurden Antikörper gerichtet gegen CD4 (T-Helferzell-Marker), CD8 (T-Effektorzell-Marker), CD11c (Marker für M1-Makrophagen), CD68 (Marker für alle Makrophagen) und CD163 (Marker für M2-Makrophagen) verwendet.

Ergebnisse: Es zeigte sich, dass bei einem hohen Vitamin D Serumspiegel sowohl der Tumor wie auch das Stroma von signifikant mehr CD4⁺- und CD8⁺-T-Lymphozyten und M1-Makrophagen infiltriert wurden. Gleichzeitig war eine signifikant geringere Infiltration mit immunsupprimierenden M2-Makrophagen festzustellen.

Schlussfolgerungen: Ein hoher Vitamin D Serumspiegel ist mit einer signifikant höheren Immunzellinfiltration und einem geringeren Nachweis von immunsuppressiven Zellen des Tumors assoziiert. Ein normwertiger Vitamin D Spiegel scheint daher für HNSCC-Patienten erstrebenswert zu sein. Diese Ergebnisse fügen sich sehr gut in die Erfahrung eines protektiven Effekts von Vitamin D ein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.