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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

In-vitro Effekt von Zytostatika in Kombination mit Radiatio auf das Proliferations- und Migrationsverhalten von HNSCCs in Abhängigkeit vom HPV-Status

Poster Onkologie

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  • corresponding author Vittoria Guarda - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München, München
  • Anja Pickhard - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München, München
  • Guido Piontek - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München, München

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc225

doi: 10.3205/cpo001779, urn:nbn:de:0183-cpo0017793

Published: April 26, 2017

© 2017 Guarda et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Obwohl das Überleben bei lokal fortgeschrittenen HNSCCs durch Radiochemotherapie verbessert wird, stellen die lokoregionären Rezidive immer noch ein entscheidendes Problem dar. Wir untersuchten in-vitro das Proliferations- sowie Migrationsverhalten von neueren und Standard-Zytostatika in Kombination mit Bestrahlung in Abhängigkeit vom HPV-Status.

Methoden: Das Proliferationsverhalten zweier HPV-negativer und einer HPV-positiven HNSCC-Zelllinien wurde nach Behandlung mit den Zytostatika 5FdU, Ecyd und Cisplatin+5FU in Kombination mit Bestrahlung (2Gy;5Gy) mittels Crystal-Violet-Proliferation-Assay überprüft. Die Migrationstendenz wurde mittels Wound-Healing-Assay und biochemische Effekte mittels Western-Blot-Analysen untersucht. Zur genaueren Evaluation aktivierter Signalwege wurden zusätzlich Inhibitionsversuche (AKT-Inhibitor MK2206 und MEK1/2 Inhibitor U0126) durchgeführt.

Ergebnisse: Bei allen Zelllinien zeigte sich ein gutes antiproliferatives Ansprechen auf Zytostatikabehandlung sowie ein additiver Bestrahlungseffekt. Zudem konnte man eine durch Chemotherapeutika induzierte Migration neben der bekannten strahleninduzierten Migration vor allem bei der HPV positiven Zelllinie identifizieren, die durch Gabe der Inhibitoren effektiv gehemmt wurde. In der Western-Blot-Analyse zeigte sich eine Zytostatika-induzierte Phosphorylierung von Akt, Erk1/2 und p38 mit einer nachfolgenden Aktivierung von GSK3ß, was die gesteigerte Migration erklären könnte.

Schlussfolgerungen: Das gesteigerte Migrationsverhalten nach Zytostatika Gabe könnte mit ein Grund für das Entstehen von Lokalrezidiven sein, so dass die beobachtete Hemmung dieses Effektes durch Akt- und MEK1/2-Inhibitoren einen möglichen therapeutischen Ansatz darstellt, der weiter untersucht werden sollte.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.