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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Sinunasales undifferenziertes Karzinom (SNUC) – ein seltener aggressiver Tumor der Nasennebenhöhlen

Poster Onkologie

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  • corresponding author Tereza Vosiková - Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg
  • Ulrich Vorwerk - Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc195

doi: 10.3205/cpo001749, urn:nbn:de:0183-cpo0017496

Published: April 26, 2017

© 2017 Vosiková et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: 30 Jahre nach der Erstbeschreibung (1986) des hochmalignen Sinunasalen undifferenzierten Karzinoms (SNUC) gibt es weiterhin keine einheitliche Therapieempfehlung. Umso entscheidender ist es die Einzelfälle zu dokumentieren.

Kasuistik: Die 37-jährige Patientin stellte sich mit einer seit 3 Wochen bestehenden Nasenatmungsbehinderung links, rezidivierender Epistaxis, Riechstörung und Druckschmerz über der linken Kieferhöhle vor.

In der flexiblen Endoskopie zeigte sich ein den Epipharynx nahezu vollständig ausfüllender, livider Tumor in der linken Riechspalte.

Radiologisch zeigte sich eine weichteildichte Raumforderung mit multiplen ossären Destruktionen von den Ethmoidalzellen aus, über die Keilbeinhöhle, die linke Nasenhaupthöhle bis in den linken Sinus maxillaris reichend. Eine lymphogene oder hämatogene Fernmetastasierung, sowie eine intrakranielle Ausdehnung konnten ausgeschlossen werden. Immunhistologisch ergab sich ein SNUC.

Es folgte die Exstirpation über eine laterale Rhinotomie links mit Neck dissection beidseits. Das Tumorstadium wurde als pT3 pN0 (0/11) V0 L0 cM0 R0 beschrieben.

Im Anschluss wurde eine kombinierte Radiochemotherapie durchgeführt.

Die Patientin ist bei uns zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen angebunden.

Schlussfolgerung: In der Literatur werden Kombinationen aus Radio-, Chemo- und chirurgischen Therapiemöglichkeiten beschrieben. In diesem Fall wurde sich aufgrund von Tumorstadium und -ausdehnung für eine primär chirurgische Therapie mit adjuvanter Radiochemotherapie entschieden. Angesichts der mehrfach beschriebenen frühen zervikalen Metastasierung erfolgte zeitgleich die beidseitige Neck dissection. 3 Monate postoperativ finden sich reizlose Narbenverhältnisse und kein Anhalt für ein Rezidiv oder eine Fernmetastasierung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.