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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Cochlea Implantation bei fortgeschrittener Otosklerose: Vergleichende Ergebnisse zur Versorgung mit Hörgeräten und Acoustic Implants

Poster Otologie

  • corresponding author Dragana Mitovska - HNO-Klinik, MHH, Hannover
  • Nina Wardenga - HNO-Klinik, MHH, Hannover
  • Eugen Kludt - HNO-Klinik, MHH, Hannover
  • Alexandros Giourgas - HNO-Klinik, MHH, Hannover
  • Natalie Kanaan - HNO-Klinik, MHH, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik, MHH, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc133

doi: 10.3205/cpo001687, urn:nbn:de:0183-cpo0016870

Published: April 26, 2017

© 2017 Mitovska et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Die Bandbreite der Ohrchirurgie und Hörimplantate ermöglicht es bei Patienten mit Otosklerose neue und variantenreiche Therapiestrategien anzubieten. Dieses gilt insbesondere bei fortgeschrittener pericochleärer Otosklerose. In der vorliegenden retrospektiven Studie werden die Ergebnisse der mit Stapeschirurgie, Hörgeräten, Mittelohrimplantat und Cochlea-Implantat versorgten Patienten gegenüber gestellt.

Methoden: Alle Patienten erhielten eine vollständige audiologische Diagnostik in der MHH, die auch ein Sprachaudiogramm umfasst. Anhand der einschlägig bekannten Tabellenwerke von Rösler und Boenninghaus wurde der mittlere Hörverlust prä- und postoperativ errechnet. Das Hörergebnis wird im Sprachaudiogramm bewertet.

Ergebnisse: Alle Patienten profitierten von der durchgeführten Therapie, die sich an dem tatsächlichen präoperativen Hörverlust und dem Verlauf der Hörstörungen orientierte. Mittel Mittelohrimplantat DACS (N=40) zeigte gegenüber der klassischen Therapie der Stapesplastik und anschließenden Hörgeräteversorgung einen deutlichen Zugewinn an Sprachverstehen (im Mittel 73% Sprachverstehen in den Einsilbern bei 65dB SPL). Die Cochlea-Implantat Versorgung der Patienten (N=59) mit pericochleärer Otosklerose und hochgradigem Hörverlust mit Elektroden, die gezielt modiolär stimulieren vermeidet die Mitstimulation des N. Facialis und ermöglicht so einen guten Nutzen des CIs (die Patienten erreichen im Mittel 58 % Sprachverstehen in den Einsilbern bei 65dB SPL).

Schlussfolgerung: Die Stapeschirurgie hat weiterhin ihre Berechtigung in der Therapie der Otosklerose. Aber durch die Einführung der Mittelohrimplantate und Cochlea-Implantate ist die Versorgung der Patienten mit pericochleärer Otsoklerose und mittel-bis hochgradigem Hörverlust deutlich verbessert worden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.