gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Entwicklung von Closed Loop Systemen bei Hörimplantaten: Epidurale Ableitungen elektrisch evozierter Potenziale

Poster Otologie

  • Magnus Teschner - Med. Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover
  • Sabine Haumann - Med. Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover
  • Günther Bauernfeind - Med. Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover
  • Martin Bleichner - Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, Department für Psychologie, Oldenburg
  • Stefan Debener - Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, Department für Psychologie, Oldenburg
  • Thomas Lenarz - Med. Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc101

doi: 10.3205/cpo001655, urn:nbn:de:0183-cpo0016557

Published: April 26, 2017

© 2017 Teschner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Closed Loop Systeme stellen einen Meilenstein der Optimierung von Hörimplantaten dar. Hierdurch kann eine direkte Rückkopplung zwischen der physiologischen kortikalen Antwort und dem Implantat erreicht und so eine direkte Steuerung des Implantates erzeugt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen EEG-Elektroden bietet die Anwendung von implantierten epiduralen Elektroden für die Träger von implantierbaren Hörsystemen zahlreiche Vorteile, da so eine bessere Signalqualität und eine Nah-Feld-Ableitung vom auditorischen Kortex erwartet werden können. Ziel dieser Studie war es daher, epidurale Ableitungskonzepte für die Entwicklung von Closed Loop Systemen zu implementieren.

Methoden: Im Rahmen einer Cochlea Implantation wurden temporär über dem primären auditorischen Kortex epidurale Elektroden zwischen Dura Mater und Schädelkalotte bei n=5 platziert. Intraoperativ wurden BERA und MLR abgeleitet. Postoperativ folgten Ableitungen von BERA, MLR, CERA, MMN sowie P300. Die Stimulation erfolgte akustisch über das Cochlea Implantat. Nach einigen Tagen wurden die epiduralen Elektroden wieder entfernt.

Ergebnisse: Die ersten Daten zeigen vielversprechende Ergebnisse. Besonders bei der CERA konnten epidural klarere Wellen abgeleitet werden, die auch bei niedrigeren Stimulationsintensitäten deutlich erkennbar waren. Dabei zeigte sich eine starke Abhängigkeit vom Ableitort und der Art des Stimulus.

Schlussfolgerungen: Der hier verfolgte Ansatz der epiduralen Ableitungen konnte gut durchgeführt werden und liefert klar erkennbare AEP-Wellen. Die Ergebnisse stellen einen wichtigen Baustein der Entwicklung von Closed Loop Systemen bei Hörimplantaten dar. Zukünftig soll diese Methode in Cochlea-Implantate implementiert werden.

Unterstützt durch: DFG Exzellenzcluster Hearing4All

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.