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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Komplette Destruktion der Frontobasis mit Verdrängung des Frontallappens und Mittellinienverlagerung durch Mukozelenbildung

Poster Rhinologie

  • corresponding author Carolin Beck - HNO Klinik; Klinikum Dachau, Dachau
  • Suna Schmitz - HNO Klinik; Klinikum Dachau, Dachau
  • Anja Pickhard - HNO Klinik, Klinikum Rechts der Isar, München
  • Hjalmar Hagedorn - HNO Klinik; Klinikum Dachau, Dachau

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc061

doi: 10.3205/cpo001615, urn:nbn:de:0183-cpo0016151

Published: April 26, 2017

© 2017 Beck et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Komplikationen einer Polyposis nasi resultieren unter anderem in einer ausgeprägten Destruktion des Nasenskelettes (Woakes Syndrom). Im Bereich der Stirnhöhle und des Siebbeinschachtes kann es durch Polyposis nasi aufgrund eines gestörten Drainagewegs zu Mukozelenbildung kommen. Die Läsionen können dabei beträchtliche Ausmaße annehmen und stehen häufig in direktem Kontakt zur Dura. Dabei erleichtert das MRT die Diagnose durch ein charakteristisches Signal in der T2-Gewichtung.

Falldarstellung: Notfallmäßige Vorstellung eines 24-jährigen Patienten mit Augenschwellung links. Anamnestisch bestünde seit 2 Tagen ein zunehmender Infekt. Eine Visusminderung fand sich zu keiner Zeit, wobei Doppelbilder aufgrund einer Achsenfehlstellung bereits vorlagen. Bei Verdacht auf orbitale Komplikation wurde eine CT NNH durchgeführt, in der sich bei Z. n. Nasennebenhöhlenchirurgie eine erneute ausgeprägte Rezidivpolyposis mit Verschattung sämtlicher NNH gezeigt hatte. Zudem fanden sich frontoethmoidale Mukozelen, welche die Schädelbasis arrodierten, so dass es zu einem Hineinreichen der Mukozelen in die vordere Schädelgrube kam. Insbesondere konnte ein Verdrängen von Frontallappen und Seitenventrikel beobachtet werden. Ein Duradefekt konnte MR-morphologisch ausgeschlossen werden. Es erfolgte eine navigationsassistierte Re-FESS, um eine Drainage der Mukozelen zu gewährleisten.

Zusammenfassung: Mukozelen können ein beträchtliches Ausmaß mit Destruktion der Frontobasis und Verdrängung des Frontallappens annehmen. Die endonasale, endoskopische Operation ist dabei Therapie der Wahl, um einen Drainageweg zu den Mukozelen zu erreichen. Allerdings gilt es zu beachten, dass ein schrittweises Vorgehen notwendig ist, um keine zu schnellen intrakraniellen Druckveränderungen zu bewirken.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.