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Evaluation des postoperativen Schmerzes nach Sialendoskopie
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Published: | April 26, 2017 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Die Sialendoskopie ist ein relativ neues operatives Verfahren zur Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Speicheldrüsengangsystems. Über das Ausmaß des postoperativen Schmerz ist aktuell jedoch wenig bekannt.
Methode: Es erfolgte eine retrospektive Analyse von 103 Patienten, die von 2013 bis 2015 eine Sialendoskopie der Glandula parotis (50,5%) oder Glandula submandibularis (49,5%) erhalten haben.
Evaluiert wurde der postoperative Schmerz in Ruhe und bei Belastung am Operationstag, am ersten und zweiten postoperativen Tag unter Verwendung einer Numerischen-Rating Skala (NRS 0-10) im Rahmen der Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie (QUIPS).
Ergebnisse: Intraoperativ zeigte sich bei 28,2% der Patienten ein extrahierbarer Sialolith, hierfür war bei 79,3% eine längerstreckige Schlitzung des Mundbodens notwendig.
Bei 16,5% konnte ein Sialolith nicht entfernt werden. In 54.5% lag zusätzlich oder isoliert eine Sialodochitis vor. Bei 35,9% bestand eine Stenose des Ostiums oder Gangbereichs. Am Ende der Operation erfolgte bei 21,4 % eine Stenteinlage zur Schienung des Gangsystems.
Der Schmerz in Ruhe lag durchschnittlich am Operationstag bei 0,9 ± 1,9 (Standardabweichung) und bei Belastung bei 0,7 ± 1,4; am ersten postoperativen Tag bei 1,2 ± 1,8 und 0,9 ± 1,9; und am zweiten postoperativen Tag bei 0,8 ± 1,6 und 0,7 ± 1,5.
Am Operationstag erhielten 37,9% der Patienten systemische Analgetika, am ersten postoperativen Tag 26,2% und am zweiten postoperativen Tag 12,6%.
Schlussfolgerung: Eine Sialendoskopie ist, auch wenn der Eingriff als minimal-invasiv klassifiziert werden kann, mit postoperativen Schmerzen behaftet, der bei den Patienten eine postoperative Analgesie notwendig macht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.