gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Chirurgischer Verschluss einer iatrogen bedingten cervicalen Tracheoösophagealfistel unter Einsatz des infrahyoidalen Muskelfaszienlappens und autologem Tragusknorpel, ein erster Erfahrungsbericht

Poster

Search Medline for

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc167

doi: 10.3205/cpo001518, urn:nbn:de:0183-cpo0015180

Published: April 11, 2016

© 2016 Dogan.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Verschiedene operative Techniken zum Verschluss von iatrogen bedingten tracheoösophagealen Fisteln, unter Zuhilfenahme von gestielten Muskellappen, wurden in der Literatur beschrieben. Im vorliegenden Fall soll nun eine neue Einsatzmöglichkeit des bereits bekannten infrahyoidalen Muskelfaszienlappens („Remmert Lappen“) mit autologem Tragusknorpel aufgezeigt werden und damit dem HNO-Kopf-Hals-Chirurgen eine weitere komplementäre chirurgische Option bieten.

Methode: Ein 24 Jahre alter Patient wurde im Januar 2014 aufgrund eines Herzinfarkts langzeitbeatmungspflichtig und entwickelte eine tracheoösophageale Fistel mit einem Durchmesser von 2,5 x 1,5 cm, in Höhe des 2. – 4. Trachealringes. Der Verschluss erfolgte primär chirurgisch. Hierzu wurde ein etwa 3 cm durchmessender Tragusknorpel für den Trachealdefekt eingesetzt und die ösophageale Perforation primär verschlossen. Der N. laryngeus recurrens wurde dabei geschont. Als Muskelinterponat zwischen Trachelhinterwand und Ösophagusvorderwand wurde der infrahyoidale Muskelfascienlappen erfolgreich eingeschwenkt.

Ergebnisse: Der tacheoösophagealer Fistelverschluss gelang ohne Komplikationen. Der Patient war postoperativ wieder in der Lage sich oral zu ernähren. Eine Recurrensparese trat nicht auf. Auch nach einer Beobachtungszeit von etwa zwei Jahren traten keine Spätkomplikationen wie Strikturen der Trachea oder des Ösophagus auf.

Schlussfolgerung: Es wurden bislang zahlreiche Methoden zum operativen Verschluss von benignen tracheoösophagealen Fisteln beschrieben. Der in diesem Fall erstmalig eingesetzte Muskefaszienlappen nach Remmert in Kombination mit autologem Tragusknorpel erwies sich als sicheres Verfahren und bietet damit eine weitere operative Managment Option zum Verschluss von tracheoösophagealen Fisteln an.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.