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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Gibt es Prognoseparameter zur Vorhersage des posttherapeutischen Hörvermögens nach intratympanaler Cortisontherapie bei Patienten mit akuter Innenohrschwerhörigkeit?

Poster Otologie

  • corresponding author Julia Fischer - HNO-Klinik, Klinikum Nordstadt, Hannover, Hannover
  • Julian Küstermeyer - HNO-Klinik, Klinikum Nordstadt, Hannover, Hannover
  • Hans-Jürgen Welkoborsky - HNO-Klinik, Klinikum Nordstadt, Hannover, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc155

doi: 10.3205/cpo001506, urn:nbn:de:0183-cpo0015069

Published: April 11, 2016

© 2016 Fischer et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Die intratympanale Cortisontherapie (ITC) ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung der idiopathischen plötzlichen Schallempfindungsschwerhörigkeit (IPSES). Wir sind der Frage nachgegangen, ob sich aus den audiologischen Befunden prognostische Faktoren bezüglich des posttherapeutischen Outcomes herleiten lassen.

Methoden: Die retrospektive Fallserie umfasst 33 Patienten (14-87 Jahre), die zwischen 2014 bis 2015 aufgrund einer IPSES (Hörschwelle>30 dB) mittels ITC behandelt wurden. Pro Patient erfolgten 3 Dexamethason Injektionen (alle 2 Tage, je 8mg/ml). Die prä- und posttherapeutischen Hörschwellen im Reintonaudiogramm in dB bei 0,5, 1, 2 und 4 kHz, die transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE), die Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) zwischen 1-4 kHz und die frühen akustisch evozierten Potenziale (FAEP) wurden ausgewertet und mittels Regressionsanalyse mit dem Therapieverlauf korreliert.

Ergebnisse: 17 (51,5%) von 33 Patienten zeigten posttherapeutisch eine Hörverbesserung (HörVb): bei 12 (70%) dieser eine Verbesserung des Reinton-Durchschnitts im mittleren Frequenzbereich um > 20 dB, bei 5 (30%) eine Verbesserung ≥ 10 ≤ 20 dB. 16 (48,5%) Patienten wiesen keine HörVB auf. Bei 14 (42%) Patienten ergab sich in der BERA eine Latenzverzögerung der Ver Welle (> 6ms), 5 dieser wiesen posttherapeutisch jedoch eine HörVb > 20 dB auf. Bei allen Patienten konnten keine reproduzierbaren TEOAE ausgelöst werden, die DPOAE waren nicht nachweisbar.

Schlussfolgerung: Die ITC eignet sich für ein breites Patientenkollektiv als Therapeutikum der IPSES. Jedoch lassen sich nach den bisherigen Erfahrungen an Hand der erhobenen Befunde (Audiogramm, TEOAE, DPOAE, FAEP) keine Prognoseparameter bezüglich des posttherapeutischen Outcomes ableiten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.