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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Maligne Melanome im Kopf-Hals-Bereich – eine unberechenbare Erkrankung mit unverändert schlechter Prognose

Poster Onkologie

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  • corresponding author Konstanze Freimann - HNO-Klinik KRH Klinikum Nordstadt, Hannover
  • Hans-Jürgen Welkoborsky - HNO-Klinik KRH Klinikum Nordstadt, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc153

doi: 10.3205/cpo001504, urn:nbn:de:0183-cpo0015046

Published: April 11, 2016

© 2016 Freimann et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Das Maligne Melanom (MM) im Kopf-Hals-Bereich ist eine seltene Erkrankung. Nach histologischer Sicherung der Diagnose ist trotz umfassend durchgeführten, der aktuellen Leitlinie entsprechenden Stagings sowie umgehend eingeleiteter Therapie das Outcome (tumor-/rezidivfreies Überleben) sehr unterschiedlich. Wir sind der Frage nachgegangen, inwieweit sich die Prognose des MM anhand von klinischen und histologischen Parametern abschätzen läßt.

Methoden: Retrospektive Auswertung der Krankheitsverläufe aller Pat, bei denen im Zeitraum von 01/10 bis 06/15 an unserer Klinik die Erstdiagnose (ED) eines MM gestellt wurde.

Ergebnisse: Im o.g. Zeitraum erkrankten 20 Pat im Alter von 43 bis 91 Jahre an einem MM. In 8 Fällen war der Tumor im Bereich der Schleimhäute lokalisiert, in 10 Fällen im Bereich der Gesichtshaut. In 2 Fällen lag ein CUP-Syndrom mit Metastasen eines MM vor. Bei 7 Pat kam es innerhalb weniger Monate nach ED zu Rezidiven bzw. ausgedehnter Metastasierung. Es fiel auf, dass auch bei niedrigem Tumorstadium und jüngeren Pat ein derart fulminater Verlauf zu beobachten war. Bei den cutanen Melanomen war die Fernmetastierung prognosebestimmend, bei den Schleimhautmelanomen das Auftreten von Lokalrezidiven.

Schlussfolgerungen: Das MM ist eine Erkrankung, die trotz leitliniengerechtem Staging und umfassender Therapie einen fulminaten Verlauf mit schlechter Prognose nehmen kann. Weder aufgrund des Alters der Pat noch aufgrund des Tumorstadiums oder der histologischen Untersuchung kann ein solcher Verlauf antizipiert werden. Daher ist neben einem raschen Staging und zeitnah eingeleiteter Therapie auch eine engmaschige Tumornachsorge wichtig, die neben der Kontrolle der Primärtumorregion auch bildgebende Untersuchungen von Kopf, Thorax und Abdomen umfassen muss.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.