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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Die EGFR- und VEGFR1/2-Expression unter selektiven Tyrosinkinaseinhibitoren in HPV-positiven und -negativen Plattenepithelkarzinomzellen

Poster Onkologie

  • corresponding author Benedikt Kramer - Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • Clemens Hock - Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • Johannes Schultz - Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • Carsten Thorn - Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • Karl Hörmann - Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • Christoph Aderhold - Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc104

doi: 10.3205/cpo001455, urn:nbn:de:0183-cpo0014555

Published: April 11, 2016

© 2016 Kramer et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Die Tyrosinkinaseinhibitoren Dasatinib, Nilotinib, Gefitinib und Erlotinib sind als zielgerichtete Therapeutika für verschiedene Tumorentitäten etabliert. Diese Studie untersucht den Einfluss dieser Inhibitoren auf die EGFR- bzw. VEGFR1/2-Expression in HPV-positiven und -negativen Plattenepithelkarzinomzellen.

Methoden: Mittels ELISA wurde die Änderung der Proteinexpression von EGFR und VEGFR1/2 in den HPV-negativen Zelllinien HNSCC 14C und 11A sowie in der HPV-positiven CERV196-Linie nach Inkubation mit Dasatinib, Nilotinib, Gefitinib oder Erlotinib mit einer Konzentration von 5-20 µmol/l bestimmt und mit einer chemonaiven Kontrolle verglichen. Die Inkubationszeiten betrugen 24-96 Stunden.

Ergebnisse: Alle getesteten Substanzen bewirkten eine signifikante (p<0,05) Reduktion der Proteinexpression (bis zu 75%) von VEGFR1 in HNSCC 11A. Die VEGFR2-Expression zeigte dagegen in allen Zelllinien nach Medikamentenexposition eine signifikant höhere Expression, wobei unter Erlotinib dieser Effekt am stärksten war. Eine signifikante Abnahme der EGFR-Expression konnte unabhängig vom HPV-Status für alle eingesetzten Substanzen demonstriert werden (p<0,05).

Schlussfolgerung: Dasatinib, Nilotinib, Gefitinib und Erlotinib bewirken in-vitro signifikante Änderungen der Proteinexpression von EGFR und VEGFR1/2. Diese lassen sich nicht allein durch den Hauptwirkmechanismus dieser Medikamente erklären, sondern stellen auch pleiotrope Medikamenteneffekte dar. Neben einer möglichen antiangiogenetischen Wirkung werden auch gegensätzliche Effekte wie der Anstieg der Expression von VEGFR2 durch die verabreichten Medikamente beobachtet, was eine Gegenregulation der Tumorzelle im Sinne einer Therapieresistenz darstellen könnte.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.