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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Sicherung des M. Sjögren mittels Biopsie aus der Glandula sublingualis (GSL) – eine bessere Alternative?

Poster Speicheldrüsen/Fazialis

  • corresponding author Paula Mangalo - HNO-Klinik Augsburg, Augsburg
  • Georgios Psychogios - HNO-Klinik, Augsburg
  • Johannes Zenk - HNO-Klinik, Augsburg
  • Tina Schaller - Pathologisches Institut, Augsburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc086

doi: 10.3205/cpo001437, urn:nbn:de:0183-cpo0014376

Published: April 11, 2016

© 2016 Mangalo et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Der M. Sjögren ist eine langsam progredient verlaufende Autoimmunerkrankung, welche sich im HNO-Bereich vor allem in den Speicheldrüsen manifestiert. State of the Art der Diagnosestellung ist, neben der typischen Anamnese und der Bildgebung, die Biopsie der Unterlippenspeicheldrüsen. Diese Methode hat den Nachteil, dass ggf. zu wenig Drüsengewebe gewonnen wird und dieses sehr anfällig für Quetschartefakte ist. Deswegen führt diese Methode häufig zu falsch negative Ergebnisse. Zudem kann es im Bereich der Inzisionsstelle zu Dysästhesien kommen, welche für den Patienten im Bereich der Unterlippe störend empfunden werden.

Methode und Ergebnisse an 2 Fallbeispielen: Zwei Patienten mit den klinischen Beschwerden eines M. Sjögren und sonografisch auffälligen Speicheldrüsenbefunden erhielten im Rahmen der diagnostischen Sialendoskopie und der histologischen Abklärung sowohl eine Biopsie der Unterlippenspeicheldrüsen als auch der Glandula sublingualis. Die endgültigen Ergebnisse der histologischen Aufarbeitung zeigten bei beiden Patienten Normalbefunde im Bereich der Unterlippenspeicheldrüsen (bei ausreichendem Biopsiematerial). Dahingegen waren die Biopsien aus den Gll. sublinguales jeweils mit dem histologischen Bild eines M. Sjögren vereinbar.

Schlussfolgerung: Die Diagnosestellung eines M. Sjögren im klinischen Alltag kann eine Herausforderung für den behandelnden Arzt darstellen. Die zwei Fallbeispiele zeigen eindrucksvoll, dass die Unterlippenbiopsie zu falsch negativen Ergebnissen führen kann. Die Probeentnahme aus der Glandula sublingualis stellt hier eine Alternative dar. Es kann hier mit wenigen Nebenwirkungen weitaus mehr Gewebe zur histopathologischen Diagnosestellung gewonnen werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.