gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Alternative Rekonstruktionsmöglichkeit bei Salvage Laryngo-Pharyngektomie und beidseitig negativem Allen-Test

Poster Onkologie

  • corresponding author Andrea Obermeier - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Köln-Holweide, Köln
  • Nermin Ünal - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Köln-Holweide, Köln
  • Luis Calero - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Köln-Holweide, Köln
  • Erhan Demir - Klinik für Plastische Chirurgie, Köln-Merheim, Köln
  • Steffen Maune - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Köln-Holweide, Köln

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc078

doi: 10.3205/cpo001429, urn:nbn:de:0183-cpo0014294

Published: April 11, 2016

© 2016 Obermeier et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Die rekonstruktive Versorgung von Patienten mit ausgedehnten Tumoren im Bereiche der oberen Schluck- und Atemwege ist heutzutage unter Einsatz eines Radialislappen zur Routine geworden. Beim seltenen Vorliegen einer unzureichenden Versorgung durch die Arteria ulnaris sind Alternativen gefragt.

Falldarstellung: Wir berichten über einen 59-jährigen Patienten nach definitiver Radiochemotherapie eines cT4-Larynxkarzinoms. Ein ausgedehntes Zweitkarzinom machte nach 13 Jahren die Laryngo-Pharyngektomie mit zirkulärer Resektion im Sinne einer palliativen Salvage-Operation erforderlich. Die Rekonstruktion mit Hilfe eines Radialislappen war bei beidseitig negativem Allen-Test nicht vertretbar.

Gemeinsam mit den Kollegen der Klinik für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie entschieden wir uns zur Verwendung eines freien Oberschenkellappens.

Es erfolgte eine Laryngo-Pharyngektomie mit zirkulärem Teilverlust des Hypopharynx sowie die Rekonstruktion mittels freiem anterolateralen Oberschenkellappen. Begleitend wurde eine Neck Dissection beidseits ausgeführt (je II-V). Die Einheilung des Lappens war nach anfänglicher Wundheilungsstörung erfolgreich. Die Mobilitätseinschränkung durch den Oberschenkelhebedefekt war unter Schmerzmedikation tolerabel.

Das funktionelle Ergebnis führte zu einer zufriedenstellenden Lebensqualität. Bei zusätzlichen Langzeitfolgen der Radiochemotherapie kann allerdings nicht komplett auf eine perkutane Gastrostomie-Sonde verzichtet werden.

Schlussfolgerung: Die Verwendung eines anterolateralen Oberschenkellappens zur Rekonstruktion eines ausgedehnten Defektes in der oberen Schluckstraße stellt eine funktionell gleichwertige Alternative zum Radialislappen dar. Die Morbidität des Oberschenkeldefektes ist akzeptabel.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.