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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Evidenzbasierte Analyse zum Nutzen eines Navigationssystemes bei Nasen und Nasennebenhöhleneingriffen

Poster Chirurgische Assistenzverfahren

  • corresponding author Stefan R. O. Stolle - HNO Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • K. Limmer - HNO Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Omid Majdani - HNO Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc035

doi: 10.3205/cpo001386, urn:nbn:de:0183-cpo0013862

Published: April 11, 2016

© 2016 Stolle et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Evidenzbasierte Analysen zum tatsächlich resultierenden Nutzen der Navigationstechnologie sind bislang nur in Teilaspekten vorhanden.

Methoden: In der vorliegenden Studie wurden daher Patienten mit chronischer Polyposis der NNH untersucht. Gruppe A: OP unter Navigation. Gruppe B: Eingriff primär konventionell mit abschließender Navigations-Kontrolle. Gruppe C: CT nach konventioneller NNH-Intervention. Alle Gruppen waren hinsichtlich Alter, Geschlecht und Krankengeschichte vergleichbar. Es erfolgte die Erfassung des subjektiven Nutzens des Navigationssystems durch die Operateure sowie des zeitlichen Mehraufwandes und der Grad der Residualpathologie nach OP. Die Ergebnisse könnten zum Teil mittels CT/DVT nachuntersucht werden.

Ergebnis: Insbesondere in Gruppe B wurde die postoperative Navigationskontrolle als wertvoll bewertet. Die Narkosedauer verlängerte sich nur um durchschnittlich 10 min. Bei identischer Ausgangssituation in allen drei Gruppen (freie, teilverschattete und totalverschattete Nebenhöhlen) wurde nur durch Einsatz der Navigationsassistenz eine durchschnittlich 96%ige Resektion erreicht; bei konventionellem Vorgehen verblieben dagegen ~40% Residualpathologien. Besonders deutlich zeigte sich dies im Bereich der Kieferhöhlen und des vorderen Siebbeins.

Zusammenfassung: Der Einsatz der intraoperativen Navigation bei chronischer Sinusitis bietet objektivierbare Vorteile: Der zeitliche Mehraufwand von wenigen Minuten pro Eingriff ist dadurch vertretbar, dass krankhaft veränderte Schleimhaut besonders in problematischen Subregionen des Nasennebenhöhlensystems deutlich umfassender lokalisiert und entfernt werden kann. Dies ist ein klinisch wichtiger Aspekt aufgrund der hohen Rezidivrate der Erkrankung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.