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Zusammenhang zwischen objektiven Sprachtestergebnissen und subjektivem Nutzen einseitig ertaubter CI-Patienten
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Published: | April 11, 2016 |
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Zusammenfassung
Zielsetzung: Der Erfolg einer CI-Versorgung bei einseitig ertaubten Erwachsenen hängt nicht allein von den objektiven Sprachtestergebnissen ab, die in der betreuenden Klinik gemessen werden. Von besonderer Bedeutung ist für den Patienten der Nutzen im Alltag, den er durch die CI-Versorgung auf seinem ertaubten Ohr in Verbindung mit dem normalhörenden Ohr erlebt. Daher wurde hier der Zusammenhang zwischen der subjektiven Einschätzung und den Sprachtestergebnissen untersucht.
Material und Methode: In die Querschnittsstudie wurden 55 einseitig ertaubte erwachsene Patienten einbezogen, die zwischen 1 und 4 Jahren Hörerfahrung mit dem CI haben. Mit ihnen wurde einmalig zum Jahrestermin der Berner Fragebogen zum Nutzen von Hörhilfen bei einseitiger Taubheit durchgeführt. Für die sprachperzeptiven Tests wurden der Freiburger Sprachverständlichkeitstest mit Zahlen und Einsilbern und der HSM-Satztest in Ruhe und im Störschall 10 dB S/N angewendet.
Ergebnisse: Insgesamt bewertet die überwiegende Mehrheit der SSD-Patienten den Nutzen im Alltag mit dem CI besser als ohne das CI. Situationen wie Verstehen in ruhiger Umgebung, im Auto und Lokalisation werden mit einem höheren subjektiven CI-Nutzen gekennzeichnet als Verstehen im Lärm und Musikhören. Es gibt einen Zusammenhang zwischen erfahrenem Nutzen und den Sprachtestergebnissen in Ruhe. Auch Patienten mit geringeren Sprachtestergebnissen geben eine vergleichbare Einschätzung wie die Patienten mit guten Sprachtestergebnissen ab.
Schlussfolgerung: Die meisten hier untersuchten einseitig ertaubten CI-Patienten schätzen den Nutzen im Alltag positiv ein. Es besteht ein Zusammenhang zwischen subjektiver Einschätzung und objektiven Ergebnissen. Die Höhe der Sprachtestergebnisse beeinflusst nur bedingt die Bewertung für den Alltagsnutzen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.