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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Das neue Zytostatika-Konjugat ECyd-5-FdU wirkt potenter gegen Kopf-Hals-Karzinome in vitro als Standard-Chemotherapie

Poster Onkologie

  • corresponding author Markus Brandstetter - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München, München
  • Vittoria Guarda - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München, München
  • Guido Piontek - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München, München
  • Anja Pickhard - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München, München
  • Sarah Schott - Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc346

doi: 10.3205/cpo001311, urn:nbn:de:0183-cpo0013118

Published: April 16, 2015

© 2015 Brandstetter et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Durch die chemische Kupplung zweier aktiver Antimetabolite mit unterschiedlichem Wirkprofil entsteht ein Zytostatika-Konjugat, welches das Konzept einer Polychemotherapie in einem Molekül vereint. Hierdurch kann eine erschwerte Resistenzentwicklung, Reduktion von Nebenwirkungen sowie ein erweitertes Wirkspektrum erzielt werden. Wir haben die in-vitro-Effektivität von ECyd-5-FdU (3’-Ethynylcytidin- 5-Fluoro-2’-Desoxyuridin) auf Kopf-Hals-Karzinomzelllinien ermittelt sowie dessen radiosensitivierenden Effekt.

Methoden: Kopf-Hals-Karzinomzelllinien UD-SCC-2, UD-SCC-5 und Cal27 wurden mittels Crystal-Violet-Proliferation- und Colony-Formation-Assay auf ihr Ansprechen auf ECyd-5-FdU, die gekuppelten Einzelsubstanzen ECyd und 5-FdU sowie auf die Kombination von 5-FU+Cisplatin als Goldstandard untersucht. Weiter wurde die Kombination mit Bestrahlung (2 bzw. 5 Gy) getestet.

Ergebnisse: In allen Zelllinien zeigte das Konjugat ECyd-5-FdU eine Wachstumshemmung bei nanomolaren Konzentrationen, 50–100-fach niedriger als bei der Kombinationstherapie mit 5-FU+Cisplatin. Dieser Effekt war supra-additiv zur Bestrahlung, auch in der strahlenresistenten Zelllinie UD-SCC-5.

Schlussfolgerung: Das Konzept des Konjugats ECyd-5-FdU stellt eine vielversprechende neue Therapiestrategie beim Kopf-Hals-Karzinom dar. Erstmals konnten radiosensitive Effekte gezeigt werden. Weitere in-vivo-Experimente zur Radiochemotherapie sollten folgen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.