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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Implementierung eines Navigationssystems zur Fremdkörperdetektion und Entfernung im Kopf-Halsbereich

Poster Chirurgische Assistenzverfahren

  • corresponding author Kai Johannes Lorenz - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, HNO-Klinik, Ulm
  • Anja Böckers - Institut für Anatomie und Zellbiologie, Ulm
  • Ullrich Fassnacht - Institut für Anatomie und Zellbiologie, Ulm
  • Mark Thomas Wegener - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für MKG, Ulm

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc185

doi: 10.3205/cpo001150, urn:nbn:de:0183-cpo0011506

Published: April 16, 2015

© 2015 Lorenz et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Die Entfernung von eingesprengten Fremdkörpern aus den Weichteilen, insbesondere im Kopf-/Halsbereich ist äußerst schwierig, da viele der eingesprengten Fremdkörper nicht metalldicht sind und mittels Durchleuchtung nicht verifizierbar sind. Weiterhin ist im Gesichtsbereich eine ausgedehnte Exploration unter kosmetischen und funktionellen Aspekten nachteilig. Der Einsatz der intraoperativen Navigation (CAS) kann die Fremdkörper-Suche vereinfachen und die Explorationstraumata verringern.

Methoden: An 10 Körperspendern wurden pro Kopf/Halsseite je 5 Prüfkörper unterschiedlichen Materials (Glas, Metall, Holz, Kunststoff, Stein) über einen intraoralen Zugang verblindet eingebracht. Durch einen zweiten Arzt erfolgte die Fremdkörpersuche und Entfernung an einer Körperhälfte ohne Navigationsunterstützung an der anderen Körperhälfte mit Navigation.

Erfasst wurden die OP-Dauer, die Ausdehnung des chirurgischen Gewebetraumas, die Dauer der Fremdkörperentfernung sowie die subjektive Einschätzung des Wertes der Navigation.

Ergebnisse: Die Fremdkörper konnten mit Navigationssystems im Schnitt nach 41,5 (±55,1) Sekunden gefunden werden, die Zeit für die Exstirpation betrug 78,6 (±66,2) Sekunden bei einer Inzisionslänge von 10,8 (±3,5) mm. Ohne Navigation wurden im Durchschnitt 86,5 (±77,7) Sekunden zum Auffinden der Fremdkörper und 74,1 (±45,9) Sekunden zu Entfernung bei einer Inzisionslänge von 11,8mm (±3,6) mm benötigt.

Diskussion: Der Einsatz intraoperativer Navigationssysteme stellt auch für die Entfernung von Fremdkörpern aus dem Gesicht- und Halsweichteilen eine wertvolle Hilfe dar. Sowohl die Operationszeit, als auch die Größe der operativen Zugänge lassen sich mit Unterstützung der Navigation verringern. In Abhängigkeit vom Material der Fremdkörper und der Signaldichte im CT/MRT bestehen jedoch unterschiedliche Detektionssicherheiten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.