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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Der Multikinase Inhibitor Sorafenib sensitiviert Kopf-Hals-Tumorzellen gegenüber einer cisplatinbasierten Radiochemotherapie

Poster Onkologie

  • corresponding author Nikolaus Möckelmann - HNO Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Malte Kriegs - Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie, Universitätsklinik, Hamburg
  • Ekkehard Dikomey - Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie, Universitätsklinik, Hamburg
  • Rainald Knecht - HNO Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc160

doi: 10.3205/cpo001125, urn:nbn:de:0183-cpo0011256

Published: April 16, 2015

© 2015 Möckelmann et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Zur Verbesserung der Heilungschancen von Kopf-Hals Tumorpatienten wird die Kombination aus etablierten Radiochemotherapieprotokollen und Target Therapeutics in klinischen Studien untersucht. Sorafenib, ein Multikinase Inhibitor, zeigt sowohl zytotoxische, als auch antiproliferative Effekte als Monotherapie und agiert als Radiosensitizer auf verschiedene Kopf-Hals Tumorzelllinien.

Methoden: Verschiedene Kopf-Hals Zelllinien wurden in der Kombination aus Sorafenib und Cisplatin mit und ohne ionisierender Bestrahlung behandelt. Das Zellwachstum sowie das Zellüberleben wurden untersucht. Ebenso erfolgte die Darstellung der Apoptoserate, der Zellzyklusarreste und der residuellen DNA-Doppelstrangbrüche.

Ergebnisse: Cisplatin zeigt einen dosisabhängigen antiproliferativen Effekt in den Zelllinien UTSCC42A und B. Der wachstumsinhibierende Effekt durch Cisplatin zeigt eine deutliche Verstärkung durch die Addition von Sorafenib, entsprechend einem synergistischen Effekt. Cisplatin als auch Sorafenib zeigen alleine eine dosisabhängige Zytotoxizität in den untersuchten Zelllinien. Die Kombination beider Substanzen zeigt eine Chemosensitivierung der beiden Zelllinien. Ebenso kommt es zu einer Radiosensitivierung durch Sorafenib auch in Anwesenheit von Cisplatin.

Schlussfolgerung: Unsere präklinischen Daten stellen Sorafenib für zwei getesteten Zelllinien als radio- und chemosensitivierende Substanz dar, die keinen zytoxischen Effekt auf Normalfibroblasten zeigt. Die Kombination aus Sorafenib und einer cisplatinbasierenden Radiochemotherapie könnte daher zur Verbesserung der Heilungsraten von Kopf-Hals Tumoren eingesetzt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.