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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Nicht-diagnostizierte Fernmetastasierung bei einem cT2 cN2c cM0 Oropharynxkarzinom

Poster Onkologie

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  • corresponding author Ah-Ram Park - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Chia-Jung Busch - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Carsten Dalchow - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Rainald Knecht - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc143

doi: 10.3205/cpo001108, urn:nbn:de:0183-cpo0011089

Published: April 16, 2015

© 2015 Park et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Im Rahmen von Staging für Kopf-Hals-Tumoren mit fortgeschrittenen Stadien ist eine Detektion einer Fernmetastase von großer Bedeutung. In einigen Fällen kommt es trotz der hohen Wertigkeit des aktuellen Staging-Verfahrens zur verspäteten Diagnose für eine Fernmetastase.

Fallvorstellung: Ein 72-jähriger, männlicher Patient mit cT2 cN2c cM0 Oropharynxkarzinom linker Zungengrund wurde mit primär kombinierter Radiochemotherapie im Rahmen einer Studie behandelt. Beim zweiten Follow Up bestand eine komplette Remission ohne Hinweis auf Residualtumor oder Fernmetastasierung. Nach einem Monat stellte sich der Patient mit Hyperkalzämie, Aszites sowie zunehmender Verschlechterung des Allgemeinzustandes vor. In der CT fielen ein inhomogenes Leberparenchym und multiple vergrößerte retroperitoneale Lymphknoten auf. Zunächst stand DD ein Lymphom mit diffuser Leberbeteiligung an erster Stelle. Im Knochenfenster zeigten sich degenerative Veränderungen der gesamten Wirbelsäule ohne Anhalt für neu aufgetretene Herdsetzungen. Nach einer Aszitespunktion wurde eine transjuguläre Leberpunktion durchgeführt. Diese bestätigte eine Lebermetastase eines Plattenepithelkarzinoms. Im weiteren Verlauf kam es zu einer progredienten Verschlechterung des AZ und der Patient verstarb. In der Sektion zeigte sich eine komplett Metastasierung der Leber und des Achsenskeletts. Lokoregionär konnte kein Tumor dargestellt werden. Immunhistologische Untersuchungen zeigten eindeutig eine Fernmetastasierung des ursprünglichen Oropharynxkarzinoms.

Schlussfolgerung: Durch diesen ungewöhnlich fulminanten Verlauf der Tumorerkrankung sollte trotz der hohen Sensitivität und Spezifität des Staging-Verfahrens heutzutage ein Restrisiko von okkulten Fernmetastasen beachtet werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.