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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Kindliche Otosklerose: Ein Fallbericht

Poster Otologie

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  • corresponding author Sandra Schumpa - HNO-Klinik, Helios Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow
  • Kathleen Uecker - HNO-Klinik, Helios Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow
  • Thomas Schrom - HNO-Klinik, Helios Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc081

doi: 10.3205/cpo001046, urn:nbn:de:0183-cpo0010464

Published: April 16, 2015

© 2015 Schumpa et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Eine Schallleitungsschwerhörigkeit bei Kindern aufgrund einer Stapesfixation ist selten, aber prinzipiell operativ behebbar. Die häufigsten Ursachen hierfür sind eine kindliche Otosklerose und eine kongenitale Stapesfixation.

Kasuistik: Wir berichten über ein 11-jähriges Mädchen, welche aufgrund einer progredienten Schallleitungsschwerhörigkeit rechts bei uns vorstellig wurde. Im Alter von 2 Jahren bestand eine Normakusis, 2010 zeichnete sich erstmals im Audiogramm eine leichte Tieftonschwerhörigkeit ab. Im weiteren Verlauf kam es zu einer progredienten Hörminderung. Ohrmikroskopisch zeigten sich bei regelrechter Trommelfellcompliance keine Auffälligkeiten. Im Tonschwellenaudiogramm stellte sich rechts eine pantonale Schallleitungskomponente mit Betonung in den tiefen Frequenzen bei negativen ipsi- und kontralateralen Stapediusreflexen dar. CT-morphologisch zeigten sich Hinweise auf einen Otoskleroseherd in der Fissula ante fenestram. Bei der explorativen Tympanotomie sahen wir eine fixierte Fußplatte bei sonst regelrechter und mobiler Kette und guter Belüftung, worauf eine Stapesplastik mit Implantation einer Titan-Prothese folgte. Ein Jahr postoperativ stellte sich eine geringgradige Schallleitungsschwerhörigkeit von max. 10 dB bei subjektiv zufriedenstellendem Hören rechts dar.

Schlussfolgerung: Im Kindesalter wird die Indikation zur Stapesplastik zurückhaltend gestellt. Eine fixierte Stapesfußplatte lässt sich sicher nur bei einer explorativen Tympanotomie diagnostizieren. Bei Verdacht auf eine Otosklerose sollte auch im Kindesalter auf diese nicht verzichtet und bei entsprechendem Befund eine Stapesplastik zur Hörverbesserung durchgeführt werden. Zum Ausschluss weiterer Mittelohrpathologien ist laut Literatur präoperativ eine CT-Felsenbein empfohlen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.