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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Dosisreduktion durch Addition – ein Paradoxon? Welchen Stellenwert haben small molecules und target agents bei Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals-Region?

Poster Onkologie

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  • corresponding author Jens Wagenblast - Universitäts-HNO-Klinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Aykut Tahtali - Universitäts-HNO-Klinik, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - Universitäts-HNO-Klinik, Frankfurt/M.

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc028

doi: 10.3205/cpo000993, urn:nbn:de:0183-cpo0009937

Published: April 16, 2015

© 2015 Wagenblast et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Es konnte gezeigt werden, dass die Proteasomeninhibition durch Velcade zu einer effektiven Krebstherapie bei Erkrankungen des hämatoonkologischen Formenkreises eingesetzt werden kann. Aktuelle Untersuchungen lassen auch ein Ansprechen von soliden Tumoren vermuten. Wir untersuchten den Effekt von Velcade auf 4 Plattenepithelkarzinomzelllinien des Kopf-Halses und ferner die Interaktion mit Cisplatin sowie dem EGFR-Antikörper Cetuximab.

Methoden: 4 verschiedene Plattenepithelkarzinomzelllinien wurden mit eskalierten Dosen von Cisplatin und Velcade in Mono- sowie Kombinationsansätzen behandelt. Die Konzentrationen für Velcade lagen zwischen 0.01 nmol/L und 2.5mol/L, sowie zwischen 0.097μmol/L und 3.125μmol/L für Cisplatin. Ferner untersuchten wir den antitumoralen Effekt der Kombination Velcade/Cetuximab. Hierbei variierten die Konzentrationen für Cetuximab zwischen 0.05 µmol/L und 5 µmol/L. Zur Bestimmung von Apoptose, Wachstumsinhibition und Tumorzelluntergang wurden der Western-Blot (Caspase 3 und 9), WST- und LDH-Test eingesetzt.

Ergebnisse: Velcade zeigt in allen Konzentrationen sowohl als Monotherapeutikum (p<0,05) als auch in Kombination mit Cisplatin im Vergleich zur unbehandelten Kontrollzelllinie einen signifikanten (p<0.05) antitumoralen Effekt. Velcade induziert einerseits eine Tumorzellwachstumshemmung und führt anderseits zur Apoptose. Cetuximab verstärkt diesen Effekt signifikant (p< 0,05).

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass der additive Einsatz von Velcade im klinischen Setting zu einer Dosisreduktion konventioneller Chemotherapeutika führen könnte, die Toxizität damit reduziert würde, ohne Einschränkung der antitumoralen Wirkung.Cetuximab könnte diesen Effekt weiter verstärken.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.