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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Multiple Hämangiome im Kopf-Hals-Bereich – ein ungewöhnlicher Fall

Poster Hals

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  • corresponding author Aryé Weinberg - HNO-Klinik Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus CBF, Berlin
  • Annekatrin Coordes - HNO-Klinik Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus CBF, Berlin
  • Minoo Lenarz - HNO-Klinik Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus CBF, Berlin

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc023

doi: 10.3205/cpo000988, urn:nbn:de:0183-cpo0009884

Published: April 16, 2015

© 2015 Weinberg et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Hämangiome erscheinen im Kindes- und Jugendalter in mehr als 60% der Fälle im Kopf-Hals-Bereich. Im Erwachsenenalter sind neu aufgetretene Hämangiome selten. Klinisch unterteilt man Hämangiome in kapillär, kavernös, senil und generalisiert.

Fallbeschreibung: Ein 51-jähriger Mann stellte sich mit seit 4 Jahren größenprogredienten multiplen und wiederholt blutenden Raumforderungen im Kopf-Hals-Bereich vor. Schmerzen oder B-Symptomatik bestanden nicht. Im Vordergrund der Beschwerdesymptomatik standen Größenzunahme und Blutungen der Raumforderungen.

Ergebnisse: Klinisch zeigten sich mehrere verschiebliche ovuläre Raumforderungen frontotemporal, retroaurikulär und zervikal rechts sowie frontal links bis max. 4,5 x 1,5 cm. Die CT- und MRT-Untersuchungen der Kopf-Hals-Region stellten multiple extrakranial subkutane bis intramuskuläre stark Kontrastmittel anreichernde Raumforderungen dar, vereinbar mit Hämangiomen. Hinweis auf eine intrakranielle Gefäßmalformation bestand nicht. Therapeutisch erfolgte die Emobolisation der retroaurikulär blutenden Raumforderung mit anschließender Exzision. In der pathologischen Untersuchung zeigte sich ein Hämangiom vom kapillären Typ. Im weiteren Verlauf zeigten sich nach drei Monaten die weiteren Hämangiome größenprogredient.

Schlussfolgerung: Kapilläre Hämangiome können auch im Erwachsenenalter im Kopf-Hals-Bereich auftreten; bemerkenswert ist bei diesem Fall die kontinuierliche Größenzunahme sämtlicher Lokalisationen. CT- und MRT-Untersuchung können intrakranielle Gefäßmalformationen ausschließen. Als Therapie kann eine Kombination aus Embolisation und anschließender chirurgischer Exzision erfolgen. Weiterhin können Laserablation, Betablocker, topische Applikation von Glukokortikoiden und Interferon-alpha verwendet werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.