Article
Die Zungenschlinge Encore System (Siesta medical) zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe bei Zugengrundkollaps. Eine Fallserie
Search Medline for
Authors
Published: | April 16, 2015 |
---|
Outline
Zusammenfassung
Einleitung: Das Encore System besteht aus zwei Zungenschlingen, die mittels Applikator über einen submentalen Zugang in die Zungenbinnenmuskulatur eingebracht und an der Unterkieferinnenseite durch zwei Knochenschrauben befestigt werden, um einen Kollaps des Zungengrundes während des Schlafes zu verhindern. Ziel der Studie war es, die Effektivität des Encore Systems bei der Behandlung der OSA zu bestimmen und Ansätze zur Verbessung der praktische Anwendbarkeit zu zeigen.
Methoden: Eingeschlossen wurden eine Patientin und fünf Patienten, mit einem mittleren Alter von 58,8 Jahren, und einem mittleren BMI von 29,2 kg/m2, mit polysomnographisch nachgewiesener OSA, CPAP-Incompliance und in DISE (Drug Induced Sleep Endoscopy) nachgewiesenem Zungengrundkollaps ohne vergrößerte Zungengrundtonsillen. Die Ergebnisse beinhalten polysomnographische Daten und Daten aus der Epworth Sleepiness Scale (ESS) vor und nach der OP. Im Weiteren wurde der postoperative Schmerz aufgezeichnet.
Ergebnisse: Die ESS fiel von 10,5 auf 5,5 (p=<0,05). Der AHI sank von 48,9 (in Rückenlage 66,7) auf 22,7 (33,3 in Rückenlage (p=<0,05)). Die Schmerzen waren zum Teil erheblich, v.a. im Zungengrund links. Bei zwei Patienten mussten die Schlingen wieder explantiert werden. Zwei Faktoren verringerten die postoperativen Schmerzen: leicht diagonales Einführen des Applikators und Vermeidung starken Zuges auf die Schlingen bei Implatation. Nach 8 wöchigem Intervall erfolgte das Nachspannen bei ausbeibendem Therapieeffekt. Farbige Schlingen erleichterten das Auffinden im Operationssitus.
Schlussfolgerungen: Bei entsprechender Indikationsstellung und entsprechendem Untersuchungsbefund profitieren Patienten mit OSA vom Encore System. Das Hauptproblem des postoperativen Schmerzes kann bei Beachtung oben genannter Faktoren verringert werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.