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Dentogene Zyste mit ektopem Zahn im Sinus maxillaris
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Published: | May 19, 2014 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Der Zahnentwicklung liegt eine komplexe Interaktion zwischen oraler Schleimhaut und dem darunter liegenden mesenchymalen Gewebe zugrunde. Fehldifferenzierungen des Keimgewebes können zu dentogenen Zysten und ektopen Zähnen führen und werden heute nach überwiegender Auffassung als anlagebedingte Fehlbildung aufgefasst. Sie kommen häufig in unmittelbarer Lagebeziehung zu Zähnen der zweiten Dentition vor.
Material und Methodik: Wir berichten über einen 52-jährigen Patienten, bei dem im Zusammenhang mit einer bevorstehenden Zahn-OP im Oberkieferpanorama eine knochendichte Verschattung der linken Kieferhöhle aufgefallen ist. Der Patient selbst hat keine Beschwerden und keine Schmerzen. Es handelt sich vielmehr um einen Zufallsbefund.
Therapie: Nach Durchführung eines CT-NNH wurde eine endoskopische, endonasale, navigationsgestützte Siebbein- und Kieferhöhlen-OP links mit infraturbinaler Fensterung links durchgeführt. Zudem wurde endonasal die zystische Raumforderung mit anhängendem Zahnfremdkörper entfernt. Histologisch ergab sich eine follikuläre Zyste mit Anteilen eines Zahns.
Ergebnis/Diskussion: Der Fall führt vor Augen, dass odontogene Tumoren oder tumorähnliche hamartomatöse Läsionen nicht auf die unmittelbare Kieferregion begrenzt bleiben. Circa 70% der dentogenen Zysten kommen in der Mandibula vor, 30% in der Maxilla. Seit 1980 sind in der deutschsprachigen und angloamerikanischen Literatur nur 17 Fälle, bei denen eine dentogene Zyste mit Zahnanhangsgebilde in der Kieferhöhle gesehen wurde, beschrieben.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.