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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Änderungen der Elektrodenimpedanzmesswerte eines Cochlea-Implantat-Systems nach Wechsel der Sprachkodierungsstrategie

Poster Otologie

  • corresponding author Tobias Rottmann - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Lutz Gärtner - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Andreas Büchner - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc073

doi: 10.3205/cpo000835, urn:nbn:de:0183-cpo0008351

Published: May 19, 2014

© 2014 Rottmann et al.
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Zusammenfassung

Die Messung von Impedanzwerten bei Cochlea-Implantaten (CI) gehört zur klinischen Routine. Veränderungen der Impedanzen aufgrund von Bindegewebswachstum nach der Operation sind bekannt. Bei regulärer Nutzung des CI können Impedanzanstiege Hinweise auf entzündliche Prozesse darstellen und bedürfen besonderer Beachtung. Anhand eines außergewöhnlichen Fallbeispiels sollen die möglichen Auswirkungen von Veränderungen der Parameter im Bereich der Sprachverarbeitungsstrategie auf die Impedanzmesswerte dargestellt werden.

Eine 49-jährige Frau, die seit 1997 beidseits ertaubt ist, wurde 1998 linksseitig mit einem CI versorgt. Im Jahr 2002 wurde sie aufgrund eines technischen Defekts mit einem CII-Implantat (Advanced Bionics) reimplantiert. Zu diesem Zeitpunkt nutzte sie den CII-HdO-Sprachprozessor mit der Strategie CIS.

Im Oktober 2005 erfolgte die Umstellung auf die Sprachstrategie HiRes. Kurze Zeit später wurde die Patientin wieder vorstellig und beklagte Probleme mit schlechtem Hören, Schwindel und Schmerzen. Die Impedanzen waren zu diesem Zeitpunkt erhöht. Trotz wiederholter Anpassung der Prozessorparameter an drei Terminen blieb die Umstellung erfolglos. Die geschilderten Probleme kehrten bei darauffolgenden Upgradeversuchen immer wieder. Es konnte sogar beobachtet werden, dass Impedanzanstiege auf einzelnen Elektroden binnen weniger Stunden auftraten. Im September 2013 wurde ein erneuter Umstellungsversuch durchgeführt. Die Patientin ist nun mit dem Naida Q70 Sprachprozessor und der Sprachverarbeitungsstrategie HiResOptima versorgt. Seit der Umstellung sind die Impedanzen konstant und regelgerecht, darüber hinaus bestehen keine Probleme. Mögliche Ursachen sind in der veränderten Regelung der Energieversorgung kombiniert mit einer geringen Versorgungsspannung zu suchen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.