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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Salvenartiges Ohrgeräusch – Differentialdiagnose Spasmus des M. Stapedius/M. tensor tympani

Poster Otologie

  • corresponding author Stefanie Schröder - Klinikum Bielefeld, Bielefeld
  • Holger Sudhoff - HNO-Klinik Bielefeld, Bielefeld
  • Martin Lehmann - HNO-Klinik Bielefeld, Bielefeld
  • Jörg Ebmeyer - HNO-Klinik Bielefeld, Bielefeld

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc056

doi: 10.3205/cpo000818, urn:nbn:de:0183-cpo0008188

Published: May 19, 2014

© 2014 Schröder et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Ohrgeräusche und gestörter Höreindruck sind eine häufige Symptomatik in der HNO-Heilkunde. Neben dem weiten Feld von subjektivem Tinnitus gibt es auch eine Reihe von objektiven Ursachen wie z.B. Hörnerventumoren, M. Meniere, Tubenfunktionsstörungen oder Gefäßanomalien. Mann sollte immer auch an seltene Ursachen wie z.B. einen Spasmus des M. Stapedius/M. tensor tympani denken. Wegweisend sind dabei die Anamnese und der blande klinische Befund. Typisch sind niederfrequente und rhythmische Ohrgeräusche bei normalem Audiogramm. Durch rhythmische Trommelfellbewegung kann das Ohrgeräusch sichtbar und auch durch den Untersucher hörbar werden.

Fallberichte: Wir haben bisher zwei Patienten unter dem Verdacht auf einen Spasmus des M. Stapedius/M. tensor tympani behandelt. Wir beginnen mit einmal täglich 375 mg Carbamazepin Retard und erhören die Dosis ggf. Die erste Patientin war 46 Jahre alt und berichtete von zahlreichen Vorstellungen bei verschiedenen HNO-Ärzten und erfolglosen Therapieversuchen z.B. mittels Conchotomie, Parazentese und Paukendrainage. Unter der medikamentösen Therapie mit Carbamazepin war sie nahezu beschwerdefrei und zufrieden. Die zweite Patientin war erst vier Jahre alt. Die Eltern und die Patientin berichten über ein störendes, klickendes, rhythmisch wiederkehrendes Ohrgeräusch beidseits seit ca. 2 Monaten, das auch objektiv hörbar sei. Auf Grund des Alters der Patientin und der kurzen Vorgesichte entschieden wir uns vorerst zu ambulanten Kontrollen. Aktuell ist die Patientin beschwerdefrei.

Schlussfolgerung: Laut Literatur waren neben der medikamentösen Therapie auch Therapieversuche mit Durchtrennung der entsprechenden Muskelsehne oder lokaler Injektion von Botulinumtoxin in den Muskel ebenfalls erfolgreich und können den Patienten nach ausführlicher Aufklärung bei hohem Leidensdruck angeboten werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.