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Metastasiertes Larynxkarzinom rpT1a pN0 cM1
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Published: | May 19, 2014 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Larynxkarzinome stehen an sechster Stelle der Häufigkeit aller Krebserkrankungen. Histologisch handelt es sich in über 90% der Fälle um Plattenepithelkarzinome. Eine lymphogene Metastasierung ist im Stadium pT1 sehr unwahrscheinlich, beträgt in Stadium pT2 5%, bei pT3 18% und pT4 32%. Betroffen sind am häufigsten Männer zwischen dem 65. und 69. Lebensjahr.
Methoden und Ergebnisse: Ein 66-jähriger Patient stellte sich in unserer Klinik mit Dysphonie vor. Anamnestisch besteht ein Nikotinabusus von 45 packyears. Nach histologischer Sicherung eines Plattenepithelkarzinoms des rechten Stimmbandes erfolgte eine laserchirurgische Chordektomie rechts (10/2002) mit endgültigem Tumorstadium pT1a cN0 cM0. Anschließend stellte sich der Patient im Rahmen der Tumornachsorge in regelmäßigen Abständen vor, ohne Verdacht auf ein Rezidiv oder lokoregionäre Metastasierung. 10/2008 beklagte der Patient eine progrediente Dysphonie, woraufhin eine laserchirurgische Revisionschordektomie und ein erneutes Staging durchgeführt wurden. 12/2008 erfolgte eine selektive Neck dissection Level II-IV rechts. Das Tumorstadium änderte sich damit auf rpT1 pN0 cM0. 09/2013 wurde bei dem Patienten als Zufallsbefund eine Plattenepithelkarzinommetastase des Beckenkamms festgestellt. Daraufhin zeigte sich im PET-CT eine Raumforderung prälaryngeal, mediastinale und bihiliäre Lymphknotenmetastasen sowie multiple Knochen- und Weichteilmetastasen. Aktuell erhält der Patient eine palliative Chemotherapie.
Schlussfolgerung: Eine lymphogene Metastasierung eines pT1 Larynxkarzinoms ist zwar sehr unwahrscheinlich, kann aber trotz einer selektiven Lymphknotenausräumung auch Jahre nach Diagnosestellung auftreten und die Prognose deutlich mindern.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.