gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Monitoring der Haarzellfunktion pädiatrisch-onkologischer Patienten mittels Hochton-DPOAEs

Poster Otologie

  • Dorothee Krieter - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Nadine Oberkircher - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • corresponding author Dietmar Hecker - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Bernhard Schick - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Carl-Albert Bader - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Norbert Graf - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Arne Simon - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
  • Julia Dlugaiczyk - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2013;9:Doc32

doi: 10.3205/cpo000733, urn:nbn:de:0183-cpo0007332

Published: June 20, 2013

© 2013 Krieter et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Zusammenfassung

Einleitung: Platinhaltige Chemotherapeutika werden häufig in der pädiatrischen Onkologie eingesetzt und haben zu einer Verbesserung der Langzeit-Überlebensrate bei malignen Tumoren geführt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählt ein ototoxisch bedingter Haarzellverlust, welcher zu einer dauerhaften Hörminderung beginnend im Hochtonbereich (>10 kHz) führen kann. Es besteht daher die Notwendigkeit, ototoxische Nebenwirkungen in diesem Frequenzbereich frühestmöglich zu detektieren.

Methoden: Bei 43 Kindern und Jugendlichen im Alter von 2 bis 18 Jahren wurden mit initial normalem Hörvermögen vor Beginn einer Chemotherapie und nach jedem Behandlungszyklus die Distorsionsprodukte-otoakustischer Emissionen (DPOAEs) von f2=2 bis 18 kHz bestimmt (Hecker et al. 2011). Zielgröße war der Signal-Rausch-Abstand (SNR) des Verzerrungsproduktes 2f1–f2. Die SNR-Werte wurden jeweils von f2=2 bis 8 kHz (Tief- und Mitteltonbereich) und f2=10 bis 16 kHz (Hochtonbereich) über alle Ohren zu jedem Meßzeitpunkt gemittelt.

Ergebnisse: Vor der ersten Chemotherapie wurden gemittelte SNR-Werte von 12,3 dB (f2=2 bis 8 kHz) bzw. 7,6 dB (f2=10 bis 16 kHz) bestimmt. Nach dem dritten Zyklus betrug die gemittelte SNR 11,8 dB (f2=2 bis 8 kHz) bzw. 3,7 dB (f2=10 bis 16 kHz). Während sich für den Tief- und Mitteltonbereich keine signifikanten Veränderungen der SNR-Werte durch die Chemotherapie zeigte (p=0,78, zweiseitige ANOVA), wurde für den Hochtonbereich eine signifikante Abnahme des Emissionspegels gemessen (p<0,02).

Schlussfolgerung: Die Messung von DPOAEs bis 16 kHz besitzt das Potential, frühzeitige Veränderungen im Hochtonbereich während einer Chemotherapie festzustellen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.