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Botulinumtoxin A – Einsatz bei ausgeprägter Wundheilungsstörung mit Speichelfistel nach laterofazialer Parotidektomie
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Published: | June 20, 2013 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Speichelfisteln treten zu 4–14% nach laterofazialen Parotidektomien auf. Durch Speichelaustritt in den Wundbereich kann es zu ausgeprägten Wundheilungsstörungen kommen. Neben der Selbstlimitierung durch Kompression oder chirurgischer Revision kann die anticholinerge Wirkung von Botulinumtoxin A genutzt werden, um die Speichelsekretion zu hemmen und somit einen regelrechten Wundheilungsprozess zu gewährleisten.
Methoden: Wir berichten über zwei Patienten im Alter von 69 und 67 Jahren, die am 5. bzw. am 3. postoperativen Tag nach laterofazialer Parotidektomie eine ausgeprägte Wundheilungsstörung mit Wundinfektion und Speichelaustritt in den Wundbereich entwickelten.
Unter konservativen antiseptischen Maßnahmen, antibiotischer Therapie sowie operativer Revision zeigte sich lediglich eine leichte Regredienz des Befundes.
Beim ersten Patienten wurden 15 iE Xeomin® am 13. und 15 iE am 20. postoperativen Tag intraglandulär injiziert. Beim zweiten Patienten wurden 40 iE Xeomin® am 09., 15 iE am 20. und 20 iE am 41. postoperativen Tag intraglandulär injiziert.
Ergebnisse: Nach dem Einsatz von Botulinumtoxin A kam es zu einer regelrechten Wundheilung und zu einem Verschluss der Speichelfisteln.
Schlussfolgerung: Botulinumtoxin A führte durch die Minderung oder das Ausschalten der Speichelsekretion zur einem schnellen Wundverschluss. In Kombination mit der operativen Revision stellte der Gebrauch von Botulinumtoxin A trotz des „off label“-Gebrauchs eine erfolgreiche alternative Therapiestrategie zur Behandlung von ausgeprägten Wundheilungsstörungen mit Speichelaustritt nach Eingriffen an der Glandula parotidea dar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.