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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Lebt der Operateur länger, wenn er Navigationssysteme bei der FESS regelmäßig einsetzt?

Poster Computerassistierte Chirurgie

  • corresponding author Klaus Stelter - Klinik für HNO der Ludwig-Maximillians-Universität, München
  • Maria Luz - Arbeitspsychologie der TU Berlin, Berlin
  • Johannes Georg Ledderose - Klinik für HNO der Ludwig-Maximillians-Universität, München
  • Sven Becker - Klinik für HNO der Ludwig-Maximillians-Universität, München

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2013;9:Doc10

doi: 10.3205/cpo000711, urn:nbn:de:0183-cpo0007115

Published: June 20, 2013

© 2013 Stelter et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Chirurgische Navigationssysteme werden seit über 20 Jahren erfolgreich in der Rhinochirurgie eingesetzt. Bisher ist unbeachtet geblieben, wie sich der Einsatz solcher Navigationssysteme auf die zusätzliche Arbeitsbelastung im OP auswirkt. Ziel der Studie war es, mental belastende Situationen bei der FESS mit und ohne bildgestütztes Assistenzsystem und in verschiedenen Ausbildungsstufen des Operateurs objektiv zu analysieren.

Material und Methoden: Vier erfahrene und acht unerfahrene Nasennebenhöhlenchirurgen operierten 80 Patienten, die zur Nasennebenhöhlenoperation anstehen mit (n=40) und ohne (n=40) Navigation (VectorVision compact, BrainLab, Germany). Die gesamte Operation wurde aufgezeichnet (AIDA, Karl Storz). Der Operateur war an ein Biofeedbackgerät (NeXus10, MindMedia) angeschlossen, welches synchron die Herzfrequenz in allen Situationen der Operation maß. Es wurde erhoben, welche Teilschritte der Operation besonders belastend mit und ohne Navigation für den Operateur waren.

Ergebnisse: Schlechte Sicht durch Blutung und das Aufsuchen der Stirnhöhle mit der 45° Optik sind die mental belastensten OP-.Situationen, hier zeigte die Navigation eine signifikante Entlastung. In 20% der Fälle ohne Navigation gab der Operateur an, dass er gerne das Navigationsgerät verwendet hätte, obwohl es sich präoperativ um eine vermeintlich einfache Nebenhöhle handelte.

Fazit: Obwohl die Navigation in den meisten Fällen nur das bereits vorhandene anatomische Wissen verifiziert und gar nicht zu einer Änderung der chirurgischen Strategie führt, wirkt sie bei regelmäßigem Einsatz mental entlastend. Ob sich durch die Stressreduktion das Leben des Operateurs verlängert, bleibt Gegenstand weiterer Forschung.

Unterstützt durch: BrainLab

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.