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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Applikations- und Kontaktkräfte bei Steigbügelprothesen

Poster Otologie

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  • corresponding author Philipp Wahl - ITM Universität Stuttgart, Stuttgart
  • Joachim Hornung - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • Christoph Heckeler - ITM Universität Stuttgart, Stuttgart
  • Albrecht Eiber - ITM Universität Stuttgart, Stuttgart

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2013;9:Doc05

doi: 10.3205/cpo000706, urn:nbn:de:0183-cpo0007064

Published: June 20, 2013

© 2013 Wahl et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Je nach Prothesentyp werden bei der Applikation vergleichsweise hohe Kräfte auf den Mittelohrapparat aufgebracht. Auch die für den Schalltransfer entscheidenden Kontaktkräfte variieren sehr stark. Das Kraftniveau bei der Applikation spiegelt nicht unbedingt die Güte der Verbindung zum langen Ambossfortsatz wider. Wichtige Aspekte bei der Bewertung eines Prothesentyps sind das standardisierte Einsetzen der Prothese, der reproduzierbare Sitz und das sichere Handling auch für weniger erfahrene Operateure.

Methoden: Es wurden unterschiedliche Stapesprothesen (z.B. Bucket-, Clip- und Crimp-Prothesen) hinsichtlich der Applikations- und Kontaktkräfte experimentell untersucht. Diese wurden von verschiedenen Operateuren an einem technischen Modell des Amboss appliziert und der räumliche Kraftvektor bei der Applikation wurde erfasst. Die Kontaktkraft zwischen Prothese und Ambossschenkel wurde separat mittels einer Kraftmessdose und eines Laser-Doppler-Vibrometers gemessen.

Ergebnisse: Bei der Applikation sind die absoluten Kraftwerte und die Streubreite abhängig vom Prothesentyp und dem Trainingszustand des Operateurs. Gegenüber den Clip-Prothesen, insbesondere solchen aus superelastischem Material, treten bei Crimp-Prothesen hohe Werte auf. Die Clip-Prothesen zeigen eine gute Reproduzierbarkeit mit vergleichsweise geringer Streuung. Konstruktionsbedingt hängt die Applikationskraft bei diesem Prothesentyp direkt mit der Kontaktkraft zusammen.

Schlussfolgerung: Insbesondere beim Crimpen ist die Applikationskraft nur schwer kontrollierbar. Dabei kann eine Schädigung des Mittelohrapparats nicht ausgeschlossen werden. Die zur Schallübertragung notwendige Kontaktkraft wird meist ereicht, wobei übermäßig große Kontaktkräfte Nekrosen hervorrufen können.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.