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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Dislozierte Kehlkopfskelettfraktur nach äußerem stumpfen Trauma

Poster Hals

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  • Stephan Westermann - Universitäts-HNO-Klinik Bonn, Bonn, Germany
  • Andreas Gerstner - Universitäts-HNO-Klinik Bonn, Bonn
  • Friedrich Bootz - Universitäts-HNO-Klinik Bonn, Bonn

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2013;9:Doc04

doi: 10.3205/cpo000705, urn:nbn:de:0183-cpo0007055

Published: June 20, 2013

© 2013 Westermann et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Eine dislozierte Kehlkopfskelettfraktur ist eine potentiell vital bedrohliche Verletzung. Dank der Flexibilität sind Frakturen insbesondere bei jüngeren Menschen selten.

Fall: Ein 23-jähriger Mann erhielt einen Schlag mit der rechten Faust von schräg unten auf den linken vorderen Kehlkopf. Bei Schmerzen, Dysphonie und Dyphagie stellte sich der Patient 36 Stunden nach dem Ereignis bei uns vor. Eine Dyspnoe bestand nicht. Trotz äußerlich unauffälligem Befund imponierte fiberoptisch eine minderbewegliche Stimmlippe und ein Speichelsee links sowie ein supraglottisches Hämatom beidseits. Mittels CT konnte eine dislozierte Fraktur des Schildknorpels links gesichert werden.

Therapie: Intraoperativ zeigten sich zwei linear vertikale Frakturspalten des Schildknorpels links. Ein verkipptes Fragment wurde an das Zungenbeinhorn fixiert und so lateralisiert. Nach Adaptation des vorderen an das hintere Fragment wurden beide an das Rest-Thyroid adaptiert und so eine nahezu stoßgenaue Reposition erreicht.

Fazit: Die Ossifikation des Schildknorpels beginnt im Regelfall am Ende der 2. Lebensdekade.

In o.g. Fall spricht dies für eine hohe Intensität der Gewalteinwirkung.

Die häufigste Ursache stumpfer Larynxtraumata sind Verkehrsunfälle, gefolgt von Rohheitsdelikten. Die Klinik kann mit Dyspnoe, Stridor, Husten, Hämoptyse, Dysphonie, Stimmlippenparese, Dysphagie und Hautemphysem einhergehen.

Anamnese, klinische Untersuchung u. ggf. CT sind für das weitere Prozedere wegweisend.

Mögliche Spätfolgen sind neben anatomischen Veränderungen auch funktionelle Einschränkungen, die Beeinträchtigungen der Lebensqualität mit sich bringen können.

In unserem Fall konnte postoperativ ein gutes Stimmvolumen und eine gute Tragfähigkeit der Stimme erreicht werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.