gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Ein Fluiddynamisches Modell für den gutartigen Lagerungsschwindel

Poster Neurootologie

Search Medline for

  • corresponding author Stefan Hegemann - Universitätsspital Zürich, Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie, Zürich, Schweiz
  • C. Bockisch - Universitätsspital Zürich, Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie, Zürich, Schweiz
  • Dominik Obrist - ETH Zürich / Institut für Fluiddynamik, Zürich, Schweiz

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2007;3:Doc64

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/cpo/2007-3/cpo000329.shtml

Published: April 25, 2007

© 2007 Hegemann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Zusammenfassung

Einleitung: Eine genaue Kenntnis der Fluiddynamik der Endolymphe in den Bogengängen ist eine wesentliche Voraussetzung für das Verständnis der physiologischen Funktionsweise dieser Sinnesorgane aber auch für die Erklärung pathophysiologischer Zusammenhänge. Bisherige Modelle stützen sich meist auf das von Steinhausen (1933) gebildete Modell eines gedämpften Pendels oder sind schlecht geeignet für numerische Kalkulationen verschiedener Parameter.

Methoden: Basierend auf fluiddynamischen Basisformeln (Navier-Stokes Gleichungen) haben wir eine einfache und fluiddynamisch korrekte Lösung des Stömungsfeldes in den Bogengängen gefunden. Darüber hinaus haben wir ein Modell für die Teilchenströmung von Otolithen entwickelt und die beiden Modelle gekoppelt. Dadurch erhalten wir tiefe Einblicke in die biomechanischen Grundlagen des Lagerungsschwindels und sind in der Lage, detaillierte mathematische Analysen des Lagerungsnystagmus durchzuführen. Darüber hinaus können wir Computersimulationen mit Otolithen verschiedener Grösse und Menge durchführen.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen, dass die maximale Geschwindigkeit der langsamen Phase des Nystagmus proportional zum Gesamtquerschnitt aller Otolithen ist, dass die Latenz bei vielen grossen Teilchen gegen Null läuft und dass die Zeit zwischen Auftreten des Nystagmus und seinem Maximum unabhängig von der Teilchengrösse ist.

Schlussfolgerung: Wir sind in der Lage, unsere numerischen Simulationen direkt auf Nystagmusaufzeichnungen von Patienten mit Lagerungsschwindel zu übertragen.